Seit sechzehn Jahren finden Menschen mit Behinderung in den bild.Balance-Ateliers jene Unterstützung, die sie brauchen, um konzentriert an ihrer künstlerischen Entwicklung zu arbeiten. Für die aktuelle Ausstellung im Wiener Hotel Le Meridien hat sich die Künstlergruppe ein Jahr lang mit Gustav Klimt und Egon Schiele auseinander gesetzt. „Die Kuratorin Silvia Müllegger hat mich gefragt, ob wir etwas zu 100 Jahre Klimt und Schiele machen wollen”, erklärt Christoph Speich, künstlerischer Koordinator von bild.Balance. Alle Mitglieder der Künstlergruppe waren sofort Feuer und Flamme. „Wir haben wochenlang sämtliche Ausstellungskataloge durchforstet und danach hat sich jeder Künstler und jede Künstlerin auf ganz persönliche Art dem Thema angenommen”, sagt Speich. Betreut von ihm, Christine Gutwenger und Sandra Tschiritsch haben die elf Künstlerinnen und Künstler, darunter Andrea Mejia Rocha, Bettina Onderka, Iris Kopera, Lisi Hinterlechner oder Franz Wedl, Erstaunliches geschaffen. Besonders beeindruckend sind die Schiele-Variationen von Werner Roitner (im Bild). Er ist erst vor kurzem zu bild.Balance gestoßen, genießt aber wie alle anderen, die Vorzüge eines Künstler-Vertrags: Wenn ein Bild oder Werk verkauft wird, erhält der Künstler 50% vom Erlös, der Rest geht an die Galerie, für Materialkosten und in eine eigene Kassa für Gemeinschaftsaktivitäten wie Galerie- oder Museumsbesuch. 15 der insgesamt 56 ausgestellten Arbeiten wurden übrigens gleich bei der Eröffnung Mitte Mai verkauft. Die Ausstellung ist noch bis Mitte September im Le Meridien zu sehen.