Wundermittel Wandern

W Weingarten © WienTourismus Lois Lammerhuber

Wandern ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Seele. Die positiven Effekte auf die Psyche sind mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen.

Ausdauersport aktiviert gleich mehrere Hirnareale und zwar auf eine ähnliche Weise wie therapeutische Entspannungsverfahren. Wandern schafft außerdem Distanz zu Alltagsproblemen, stärkt das Selbstwertgefühl und bringt Gelassenheit. Durch die Umsetzung unserer Emotionen in körperliche Energie dient Wandern dem Frustrationsabbau und stellt eine Antiaggressionstherapie ersten Ranges dar. Darüber hinaus fördert Wandern die Kreativität und baut Frust ab. Der Psychiater Reinhard Haller, selbst ein leidenschaftlicher Bergwanderer, hält Wandern überhaupt für die beste Medizin und eine der wirksamsten Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten von Burnout. Der unter Depressionen leidende dänische Philosoph Søren Kierkegaard schrieb: „Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.“

Raus ins Grüne

Um die positiven Effekte des Wanderns zu genießen, muss man gar nicht weit fahren. Wien verfügt über 240 Kilometer Stadtwanderwege. Sie sind gut beschildert und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Rast- und Gaststätten sowie Heurige am Wegrand laden ebenso zum Verweilen ein wie Bänke und Tische an besonders schönen Aussichtspunkten oder Waldwiesen. Ein Klassiker ist der elf Kilometer lange Stadtwanderweg 1. Er beginnt bei der Endstation der Straßenbahnlinie D im Wiener Heurigenort Nussdorf und führt mäßig steil, dafür mit bester Aussicht über Stadt, Wienerwald und Donau durch Weinberge und Wald zur Stefaniewarte auf den Kahlenberg. Nach einem Abstecher zur gemütlich-modernen „Hütte am Weg“ (Josefinenhütte) gelangt man nach etwa dreieinhalb bis vier Stunden über den sanft abfallenden Höhenrücken des Nussbergs gemütlich zurück zum Ausgangspunkt. Übrigens: Im Restaurant Kahlenberg sowie bei den Heurigen in der Wildgrubgasse, der Kahlenberger Straße und in Nussdorf kann man das Wandererlebnis ideal mit kulinarischen Genüssen verbinden. Eine Variante bietet der Stadtwanderweg 1a, der direkt am Nussdorfer Platz startet. Hier wandert man entlang des Donaustrandpromenade, erklimmt neben dem Leopoldsberg auch den Kahlenberg und lässt die ebenfalls elf Kilometer lange Tour in einem der entzückenden Heurigen im romantischen Kahlenbergerdorf ausklingen.

Wiener Wasserweg

Wer gerne am Wasser entlang wandert bzw. radelt, begibt sich am besten zum Wiener Wasserweg. Dieser führt rund um die Obere und Untere Alte Donau und man erfährt anhand 21 ausgesuchter Plätze historisch Wissenswertes und Spannendes über Fauna, Flora und die Erhaltung des Ökosystems. Außerdem führt der Wasserweg an vielen Badeplätzen, Gastronomie- und Bootsverleihbetrieben vorbei: Freizeit und Genuss lassen sich so ideal verbinden.

Der Grüne Prater

Auf ehemaligem kaiserlichem Jagdrevier wandert, wer den Grünen Prater besucht. Am besten folgt man den Schildern des 13 Kilometer langen Stadtwanderwegs 9, der direkt vom Praterstern (U1 Praterstern) abseits der Hauptallee ohne Steigungen über Wiesen und Wälder bis hin zum kleinen Augebiet Freudenau führt.

Wege zum Wein

Am Bisamberg verläuft der berühmte Stadtwanderweg 5. Er führt durch alte Kellergassen, Weingärten und Eichenwälder. Auf Sportliche wartet der 2005 eröffnete, mehr als 120 Kilometer lange Rundumadum-Wanderweg, der in 24 leicht zu bewältigenden Etappen die Stadt umrundet. Der Ausgangs- sowie der Endpunkt jeder Etappe sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Wirts- und Schutzhäuser laden unterwegs zum Ausrasten ein.

Wiener Stadtwanderwege