Ein alter Mann, ein toter Hund und ein afghanischer Flüchtling, der für drei Euro in der Stunde eine Grube gräbt sind die Hauptdarsteller von „Nobadi“, dem dritten Kinofilm von Karl Markovics. Erzählt wird die Geschichte zweier Menschen, die nichts miteinander gemeinsam haben, aber für ein paar Stunden alles miteinander teilen.
Der 93-jährige Heinrich Senft, gespielt von Heinz Trixner, lebt in einem Schrebergartenhaus am Stadtrand von Wien. Sein Hund ist in der Nacht gestorben und er will ihn heimlich im Garten begraben. Als derStiel der Spitzhacke bricht, fährt er zum Baumarkt, einen neuen besorgen. Auf dem Rückweg spricht ihn ein junger afghanischer Flüchtling an. Ob er Arbeit für ihn habe? Der Afghane Adib Ghubar, dargestellt von Borhanulddin Hassan Zadeh, ist mit drei Euro in der Stunde einverstanden.
Während der Arbeit kommt es zu einer zaghaften Annäherung zwischen den beiden. Woher der junge Mann so gut Deutsch könne? Aus dem Lager? Welchem Lager? Camp Marmal, ein Militärlager der Nato in Afghanistan, wo er gearbeitet habe. Als die Grube fertig ist und es ans Bezahlen geht, kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Senft kann sein Geld nicht finden. Er bedroht Adib mit einer alten Pistole, lässt ihn seine Taschen leeren, sogar seine Hose ausziehen. Schließlich fällt ihm ein, dass er das Geld selbst versteckt hat, aus Angst bestohlen zu werden. Er bezahlt den jungen Mann und lässt ihn gehen.
Einige Zeit später findet Senft Adib zusammen gesunken auf der Sitzbank der nahen Bushaltestelle. Der Flüchtling hat offenbar eine schwere Fußverletzung, weigert sich aber, ins Spital zu gehen. Er fürchtet, von den Behörden abgeschoben zu werden. Senft bringt ihn zu einer Tierärztin, bittet sie, ihm wenigstens Antibiotika und Schmerzmittel zu geben. Als die Tierärztin die Rettung rufen will, lockt er sie unter einem Vorwand ins Behandlungszimmer und erwürgt sie hinterrücks. Dann nimmt er die nötigsten Medikamente, Schmerzmittel und Verbandsmaterial und bringt Adib ins Schrebergartenhäuschen zurück. Senft ist sich sicher, die einzige Möglichkeit Adib das Leben zu retten, besteht darin, sein Bein zu amputieren. Um bei der improvisierten Operation nicht das Bewusstsein zu verlieren, beginnt der Flüchtling dem alten Mann seine Geschichte zu erzählen. Der Film ist ab heut im Kino zu sehen. Trailer.