„Schreibend halte ich mich am Leben und überlebe“, sagt Doris Dörrie über sich selbst. Mit ihrem Bestseller „Leben, schreiben, atmen“ gibt sie einen Einblick in ihre Art zu schreiben. „Wir sind alle Geschichtenerzähler“, sagt die Autorin. Schreiben bedeutet für sie, das eigene Leben bewusst wahrzunehmen. Wirklich zu sehen, was vor unseren Augen liegt. Oder wiederzufinden, was wir verloren oder vergessen haben. Schreiben ist Trost, Selbstvergewisserung, Anklage oder Feier des Lebens. Ihr Buch ist eine Einladung an alle, sich ebenfalls schreibend die Welt anzueignen.

Beim Schreiben sei es wichtig, den kontrollierenden Geist im Kopf auszuschalten, denn „der ist ja der größte Verhinderer unserer Kreativität, weil er uns ständig erzählt, dass das, was wir zu Papier bringen, nicht gut genug ist. Dass wir es uns eigentlich gar nicht anmaßen sollten zu schreiben. Blödsinn. Jeder kann schreiben. Es kann uns Lebendigkeit, Glück, Trost geben“, ist Dörrie überzeugt.

Schreiben sei wie „die Welt einatmen“. Für Dörrie ist es auch eine Methode, intensiver zu leben. Innezuhalten, sich zu erinnern, sich und die Welt besser kennenzulernen. In ihrem Buch lädt uns die Autorin ein, das Glück des täglichen Schreibens mit ihr zu teilen: Einfach loszuschreiben, über das eigene Leben, und dabei auf Scham, Angst, Selbstzweifel und Rechtschreibregeln zu pfeifen.

Doris Dörrie zeigt, wie es geht, und erzählt mit Leidenschaft, Humor und großer Offenheit von Kindheitserinnerungen, fremden Orten, verlorengegangenen Gegenständen und Menschen, Freundschaften und Obsessionen. Und so ist Leben, schreiben, atmen auch das Porträt einer furchtlosen, neugierigen und inspirierenden Frau, die uns Mut macht, weiterzuatmen, weiterzuschreiben und weiterzumachen, egal, was das Leben bringt. Das Buch ist im Diogenes Verlag erschienen.