Nach den spezifischen Führungen der Albertina für Gehörlose und Blinde plant die Kunstvermittlung des Museums nun auch ein neues Programm für Menschen mit Trisomie 21. In Tandem-Führungen, die von Kulturvermittler*innen des Hauses und Kolleg*innen mit Trisomie geleitet werden, soll das Publikum nicht nur für kunsthistorisches Faktenwissen, sondern auch für alternative Wege interessiert werden, wie Kunst wahrgenommen werden kann. „Die emotionalen Ebenen und die Assoziationsketten, die Kunstbetrachtung berührt und
in Gang setzen kann, werden bei regulären Führungen oft zu wenig beachtet. Es sind viele Geschichten, die hinter jedem Werk auf deren Entdeckung warten. Diese Geschichten verdienen es, mitgeteilt und gehört zu werden“, sagt Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder. „Kunst möchte Dialog fördern, ansprechen und inklusiv sein. Aus diesem Grund holen wir uns Expert*innen und möchten kunstbegeisterte Menschen mit Trisomie 21 schrittweise in unser Kunstvermittlungsteam integrieren, damit die Albertina in Zukunft für das breite Publikum Führungsformate bieten kann, die an einer neuen Betrachtungsweise von Kunst interessiert sind“, so Albertina -Kunstvermittlerin Friederike Lassy-Beelitz.
Barrierefreier Museumsbesuch
Die Covid bedingte Schließung der Albertina wurde genützt, um entsprechende Konzepte zu erstellen. In einer Projektarbeit wurde in Kooperation mit dem Verein Parinamana eine Schnitzeljagd in der Ausstellung „Monet bis Picasso – Die Sammlung Batliner“ erarbeitet, die ab sofort allen Jugendlichen und Junggebliebenen, insbesondere Menschen mit Trisomie 21 oder anderen besonderen Bedürfnissen kostenlos als Download zur Verfügung steht: Die Albertina ist rundum barrierefrei zugänglich. Alle Ebenen sind mittels Lift oder Plattformliften erreichbar. Informationen zur Orientierung in der Albertina gibt es hier.
Bild oben: Marc Chagall, Der Papierdrache, 1926 © Albertina Wien/ Sammlung Batliner