Das Homeoffice und andere Formen des flexiblen Arbeitens sind im Berufsalltag in Österreich noch keine Selbstverständlichkeit. Laut einer aktuellen Online-Erhebung geben sogar 43 Prozent der befragten Arbeitnehmer*innen an, dass derzeit solche Arbeitsformen an ihrem Arbeitsplatz nicht existieren. Über das Homeoffice hinaus tun sich die meisten Unternehmen in Österreich immer noch schwer, andere Möglichkeiten des sogenannten hybriden Arbeitens anzubieten.
Durch Corona-Pandemie und Digitalisierung hat das flexible Arbeiten in Österreich zugenommen. Dieses hat sich in der heimischen Arbeitswelt aber noch nicht überall durchgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Online-Befragung des Jobportals karriere.at unter rund 1.000 Arbeitnehmer*innen. So wird Homeoffice nur bei der Hälfte der Befragten (51 Prozent) angeboten, jede*r Vierte hat die Möglichkeit, mobil – also ortsunabhängig – zu arbeiten. Geteilte Arbeitsplätze in Form von Shared Desks gibt es nur bei 12 Prozent der Befragten. Andere Formen des hybriden Arbeitens wie Kreativ- oder Kollaborationszonen sind mit 7 Prozent gering vertreten. Sogar 43 Prozent der Arbeitnehmer*innen sagen hingegen, dass ihnen aktuell keine Form des flexiblen Arbeitens gewährt wird.
Diese Zahlen stehen jedoch in Diskrepanz zu den Erwartungen der Arbeitnehmer*innen an Arbeitgeber*innen. So würden sogar 47 Prozent der Befragten einen Job ablehnen, wenn dort kein Homeoffice angeboten wird. Für beinahe die Hälfte der Befragten (49 Prozent) stellen geteilte Arbeitsplätze kein Hindernis dar, wenn es um einen neuen Arbeitsplatz geht. “„Das flexible Arbeiten wird in der modernen Arbeitswelt immer mehr zu einem Standardangebot. Für Arbeitnehmer*innen bedeutet es in erster Linie Flexibilität und kann auch positive Auswirkungen auf die Work-Life-Balance haben. 63 Prozent unserer Befragten haben gute oder sehr gute Erfahrungen damit. Aus diesem Grund sind ihre Erwartungen an Arbeitgeber*innen in diesem Bereich entsprechend hoch“”, kommentiert Georg Konjovic, CEO von karriere.at. So zeigen internationale Studien wie der Microsoft Work Trend Index Report aus dem letzten Jahr, dass immer mehr Beschäftigte sowohl hybride Arbeitsweisen beibehalten als auch mehr Face-to-Face-Zeit mit ihren Teamkolleg*innen verbringen wollen.
Doch davon ist die österreichische Arbeitswelt relativ weit entfernt. Von der Arbeitgeber*innen-Seite bleibt das Homeoffice immer noch die häufigste Form des flexiblen Arbeitens: 62 Prozent der 185 befragten Unternehmensvertreter*innen bieten es in ihrem Betrieb an. Andere Formen der hybriden Zusammenarbeit stecken in Österreich immer noch in den Kinderschuhen: Nur 11 Prozent der Unternehmen setzen auf geteilte Arbeitsplätze, 18 Prozent von ihnen erlauben mobiles Arbeiten z. B. von einem Café aus, während 12 Prozent Kreativ- und Kollaborationszonen bieten. „Arbeitnehmer*innen zeigen mehr Bereitschaft zum flexiblen Arbeiten als Unternehmen. Unsere Erfahrungen aus den letzten zwei Jahren zeigen, dass der Ausbau dieser Arbeitsformen nur dann wirksam ist, wenn gleichzeitig auch gezielte Maßnahmen seitens der Arbeitgeber*innen zur Förderung des Teamzusammenhalts gesetzt werden. Hier sehen wir, dass mittlerweile immer mehr von ihnen diese Problematik erkennen“, sagt Konjovic. Demnach setzen bereits 53 Prozent der befragten Unternehmen auf Maßnahmen zur Stärkung des Teamgefühls, 43 Prozent von ihnen investieren in Technologien und Ausstattung, die das ortsunabhängige Arbeiten fördern.