Die BKS Bank beschäftigt konzernweit rund 1.100 MitarbeiterInnen aus 11 verschiedenen Nationen. 57 Prozent davon sind Frauen, 34 % aller Arbeitnehmer sind über 50 Jahre alt. Um diesem bunten Bild gerecht zu werden, setzt die Bank vielfältige Diversitätsmaßnahmen. Im Interview erklärt Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank, welche.
Access Guide Magazin: Welche Rolle spielen Ihre MitarbeiterInnen bei der Umsetzung ihrer sozialverantwortlichen Unternehmensstrategie?
Herta Stockbauer: Eine große. Als Dienstleistungsbetrieb sind gut ausgebildete, kompetente Mitarbeiter unsere wichtigste Ressource. Daher nahmen unsere Mitarbeiter im Stakeholder-Dialog zur Neuausrichtung unserer Nachhaltigkeitsstrategie eine der Hauptrollen ein. Auch bei der Entwicklung unserer Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind Mitarbeiter eingebunden.
Access Guide Magazin: Wie wird das Thema CSR bei Ihnen umgesetzt?
Herta Stockbauer: Die BKS Bank setzt auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie. Diese umfasst die fünf Handlungsfelder Strategie und Governance, Produkte und Innovation, Mitarbeiter, Gesellschaft und Soziales sowie Umwelt und Klimaschutz. Beispiele für Maßnahmen aus dem Bereich Strategie und Governance sind unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Dialog mit den Stakeholdern oder unser Code of Conduct. Im Bereich Produkte und Innovation sind unsere nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen angesiedelt. So war die BKS Bank die erste Bank in Österreich, die einen Social Bond auf den Markt brachte (Der Emissionserlös eines Social Bonds wird zur Finanzierung einer sozialen Einrichtung verwendet. Beim Social Bond der BKS Bank ist dies der “MaVida Park” in Velden am Wörthersee, ein Zentrum für demenzkranke Menschen). Weiters umfasst unsere nachhaltige Produktpalette eine nachhaltige Vermögensverwaltung, einen Green Bond, ein Öko-Sparbuch sowie nachhaltige Finanzierungen. Bei den Maßnahmen für unsere Mitarbeiter liegt ein großer Fokus auf einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie auf der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Frauenförderung. Im Handlungsfeld Gesellschaft und Soziales unterstützten wir viele Projekte mit Sponsorings und setzten verschiedene Aktivitäten zur Erhöhung des Finanzwissens der Bevölkerung. Der Fokus beim Umwelt und Klimaschutz liegt auf der Reduktion unseres Carbon Footprint. Aktuell errichten wir beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf einem unserer Gebäude in Slowenien. Am Dach der Zentrale in Klagenfurt betreiben wir eine solche Anlage bereits seit 2013.
Access Guide Magazin: Wie sieht Ihr Engagement im Bereich Diversität und Inklusion aus?
Herta Stockbauer: Die BKS Bank beschäftigt konzernweit rund 1.100 Mitarbeiter aus 11 verschiedenen Nationen. 57 % unserer Beschäftigten sind Frauen, 34 % aller Arbeitnehmer sind über 50 Jahre alt. Um diesem bunten Bild gerecht zu werden, setzten wir vielfältige Diversitätsmaßnahmen. Beispielhaft genannt sei unser Frauenkarriereprogramm „Frauen.Perspektiven.Zukunft“, mit dem wir weibliche Mitarbeiterinnen an Führungspositionen heranführen. Seit 2010 trägt die BKS Bank das Zertifikat des Audit „berufundfamilie“. Daraus entstandene Maßnahmen sind beispielsweise eine kostenlose und anonyme Beratung durch das EAP Institut für Mitarbeiter in schwierigen Lebenssituationen, eine Unterstützung bei der Ferienbetreuung, ein Karenzfrühstück oder ein Karenzleitfaden, der auch umfassend über die Väterkarenz informiert. Ein großes Augenmerk legen wir auf das Generationenmanagement. Wir schätzen das Know-how älterer, langjähriger Mitarbeiter und setzten sie als Vortragende in unserem Ausbildungsprogramm, als Paten für neue Mitarbeiter oder als Mentoren ein. Um die Motivation auch nach langen Jahren in der Bank hoch zu halten, bieten wir ihnen ein eigenes Seminar an. Jüngere Mitarbeiter entwickeln wir gezielt über unser Talentemanagement-programm weiter. In Projekten setzten wir auf einen Mix aus Jung und Alt sowie auf Mitarbeitern aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Dies stellt sicher, dass möglichst viele Blickwinkel in Betracht gezogen werden. Der Anteil an Mitarbeitern mit Beeinträchtigungen stieg von 2015 bis Ende 2017 von 18 auf 28.
Access Guide Magazin: Welche Chancen bieten Sie Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen?
Herta Stockbauer: Leider haben wir so gut wie nie Bewerbungen von Menschen mit Behinderungen. Prinzipiell stehen diesen aber die gleichen Chancen offen, wie allen anderen Bewerbern und Mitarbeitern der BKS Bank. Die BKS Bank versucht, ihre Mitarbeiter so lange wie möglich im Arbeitsprozess zu halten. Daher bieten wir allen Mitarbeitern vielfältige Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung an. Mitarbeiter, die durch einen Unfall oder eine chronische Krankheit länger ausfallen, unterstützen wir vielfältig. Dies beginnt bei individuell angepassten Arbeitszeitmodellen, die ihnen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt Schritt für Schritt ermöglichen. und geht hin bis zur finanziellen Unterstützung verunfallter oder schwer erkrankter Mitarbeiter. So wurde kürzlich einem Mitarbeiter geholfen, die private Wohnung behindertengerecht auszustatten. Wenn sich abzeichnet, dass ein Mitarbeiter durch eine Erkrankung oder eine Behinderung die bisher ausgeübte Tätigkeit nicht mehr durchführen kann, bemühen wir uns, für ihn eine andere Aufgabe zu finden, die seiner Qualifikation entspricht.
Access Guide Magazin: Wo werden künftig ihre CSR-Schwerpunkte liegen?
Herta Stockbauer: Nachhaltigkeit bildet gemeinsam mit Qualität das Fundament der Unternehmensstrategie der BKS Bank. Einen entsprechend hohen Stellenwert hat CSR daher bei uns schon seit vielen Jahren im Unternehmen. In unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir Ziele für alle Handlungsfelder definiert, die wir bis 2022 erreichen wollen. Im Bereich Mitarbeiter wollen wir beispielsweise den Gender-Pay-Gap verringern. Ein großer Schwerpunkt liegt auf der Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Die Digitalisierung ist im auch im Bankenbereich ein großes Thema und erfordert in vielen Bereichen neue Qualifikationen. In Österreich, Slowenien und Kroatien sind wir bereits als familienfreundlicher Betrieb zertifiziert, nun streben wir auch in der Slowakei ein solches Zertifikat an. Kundenseitig haben wir uns u.a. vorgenommen, das Volumen sowie das Spektrum unserer nachhaltigen Produkte weiter auszubauen. Aktuell bereiten wir einen weiteren Green Bond vor. Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz wollen wir unsere Mitarbeiter motivieren, nachhaltiger zur Arbeit zu kommen. Weiters wollen wir unsere Umweltaktivitäten durch ein Umweltmanagementsystem zertifizieren lassen.
Access Guide Magazin: Danke für das Gespräch.