Isolation, Einsamkeit, Wut und die Sehnsucht nach Glück und Freiheit waren die gefühlsmäßige Basis, von der aus sich Nicola Heissig (Bilder) und Denise Brustmann (Texte), zwei Praktikant:innen des Access Guide Magazins auf eine emotionale Suche nach Möglichkeiten und Wahrheiten begeben haben:
„Wo bin ich und was mache ich hier? Isoliert von der Welt verkümmere ich und fühle mich allein gelassen. Der Boden ist eiskalt und hart, die Gitterstäbe werfen Schatten auf die nackten Wände. Niemand hört mich. Ich bin abgeschnitten von allen anderen Menschen. Wer hilft mir? Ich bin einsam und verloren.“ (Bild oben)
„Warum? Wie kann es sein, dass ich hier in dieser Zelle gefangen bin, während die Menscheit ihre Freiheit genießt? Die anderen Menschen haben Chancen, die ich hier nicht habe. Sie können bedeutende Momente auf einer großen Wiese genießen oder sie bereisen Länder in aller Welt. All das kann ich nicht. Und wenn überhaupt sollte ich doch das Recht haben, frei zu sein und nicht die anderen.“
„Ich hasse! Ich sehe nur rot, tief rot. Diese brennende Wut konsumiert mich, sie frisst meine Seele, mein Selbst. Jedes Atom in meinen Körper fängt Feuer, alles in mir scheint ausbrechen zu wollen. Ich sehe nur noch rot.“
„Es ist schon ewig her, dass ich hier gefangen genommen wurde. Wann werde ich hier wohl rauskommen? Niemals? Bald? Ich habe nichts mehr und am schlimmsten ist, dass ich meine Freiheit verloren habe.“
„Ich will nicht mehr hier sein, so ganz allein in dieser dunklen Kammer. Meine Angst zerfrisst mich. Fratzen starren mich an. Hilfe! Ich will hier raus, doch niemand hört mein Rufen. Ich werde hier einsam und allein sterben.“
„Bin es ich? Lehne ich mich selbst ab? Galt meine ganze Verachtung und Wut nicht der Welt, sondern allein mir? Die Spiegelung im Wasser zeigt vermeintlich pure Hässlichkeit, aber ein Spiegel gibt doch nur das eigene Gesicht preis?“
„Was passiert hier? Ich traue meinen Augen nicht. Kann ich meinen Augen trauen? Ich sehe Farben und Licht. Ich spür die Wärme der Sonne auf meinem Gesicht. In der Ferne sehe ich Menschen. Hallo? Bin ich frei?“
„Stille. Keine Schreie mehr in meinem Kopf. Keine Einsamkeit, kein Leid, kein Kummer. Liebe breitet sich aus, Geborgenheit und Freiheit. Seit langem stehe ich hier nicht mehr allein, starre nicht durch die Gitterstäbe in die Freiheit. Die Freiheit, die ich mir solange schon ersehnt habe. Nun ist alles gut. Nun ist alles still.“