Am besten gemeinsam

Die Neuen © Pasan Heco

Das kürzlich gegründete, bundesweite Netzwerk „Die Neuen“ bündelt zahlreiche Organisationen, die aktiv im Integrationsbereich tätig sind. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel der gleichberechtigten, gesellschaftlichen Teilhabe von Migrant*innen. Zu den Unterorganisationen zählen neben dem Expert*innenrat „M.I.T.“ die Koordinationsstelle der Migrant*innenorganisationen, der Migrant*innenmedienrat, die Neuen Österreichischen Medienmacher*innen, der Politische Rat, das Wirtschaftsnetzwerk „Bunte Wirtschaft“, das Netzwerk „M.I.T.“ und der „Österreichische Integrationsgipfel“, der als Plattform für die Präsentation der Ergebnisse der einzelnen Organisationen fungiert.

„Eines unserer langfristigen Ziele ist es, die gesellschaftliche Teilhabe der MigrantInnenorganisationen zu fordern und zu fördern, auch damit wir uns in den nächsten Jahren alle mehr um unsere gemeinsame Zukunft und weniger um die Auslandspolitik kümmern. Unser Land braucht eine politisch unabhängige Kraft, ein Netzwerk von Menschen, die sich ohne politischen Hintergrund für unser aller Wohl einsetzen und in einem konstruktiven Dialog mit der Politik und der Verwaltung, aber auch mit Migrant*innenorganisationen die Zusammenarbeit und Vernetzung fördern“, sagt Vorstandsvorsitzender Dino Schosche.

Dabei gehe es um alle in Österreich lebenden Menschen und deren Bedürfnisse und nicht um politische Haarspalterei, so Schosche, denn „es ist besonders wichtig, zu erwähnen, dass es den Neuen Österreichischen Organisationen nicht um links, Mitte oder rechts geht und nicht nur um knapp zwei Millionen Mitbürger*innen mit internationaler Geschichte. Es geht um alle 8,8 Millionen Menschen in diesem Land, weil die Themen, die im Zentrum unserer Arbeit stehen, alle Menschen in diesem Land betreffen. Und weil uns alle etwas wirklich Wichtiges verbindet – nämlich die Zukunft. Und diese gelingt am besten gemeinsam.“

Judith Kohlenberger, die als Vertreterin des 2019 ins Leben gerufenen Expert*innenrats „M.I.T.“ derzeit mit 33 weiteren Ratsmitgliedern an der Erstellung des Integrationsplans 2021 arbeitet, unterstreicht, dass „Integration keine einseitige Leistung ist, die Migrantinnen und Migranten alleine zu erbringen haben. Integration, Teilhabe und ein gelungenes Miteinander gehen uns alle an, egal ob unsere eigene Migrationsgeschichte schon länger zurückliegt oder uns erst vor kurzem nach Österreich geführt hat. Vor diesem Hintergrund begrüße und unterstütze ich die Gründung der Neuen Österreichischen Organisationen.“

Die Arbeit des Expert*innenrats leistet laut Kohlenberger einen wichtigen Beitrag für die gesamtgesellschaftliche Integration: „Die Coronakrise hat uns auch gezeigt, wie wichtig evidenzbasierte Politikgestaltung ist. Das trifft nicht nur auf medizinische, sondern auch auf soziale Fragen zu. Der Expert*innenrat M.I.T. hat sich zum Ziel gesetzt, parteipolitisch unabhängige, wissenschaftlich fundierte und datenbasierte Expertise zu aktuellen Fragestellungen in der nationalen Integrations- und Migrationspolitik zur Verfügung zu stellen. Wir arbeiten sach- und lösungsorientiert und möchten so einen Beitrag dazu leisten, die oft hitzig geführte Integrationsdebatte in Österreich zu versachlichen. Alle Mitglieder des Expert*innenrats engagieren sich ehrenamtlich und uns alle eint ein Gedanke: zu einem besseren, moderneren und inklusiveren Wir in diesem Land beizutragen.“

Konkrete Vorhaben

Im Rahmen des Integrationsgipfels 2020, der voraussichtlich im Dezember stattfindet, werden „Die Neuen“ auch den Politischen Rat vorstellen, der aus Vertreter*innen aller politischer Parteien in Österreich, die für das Thema Integration zuständig sind, besteht. Ein wichtiges Thema sei außerdem die bevorstehende Wien-Wahl. „Wir möchten bei dieser Wahl eine aktive Rolle spielen und mehrere Diskussionsrunden veranstalten, damit die Wiener Parteien die Möglichkeit bekommen, sich zu unseren Themen zu positionieren und auch mit Migrant*innen in einen direkten Dialog zu treten. Außerdem werden wir uns mit der Vielfalt der Wahllisten der Wiener Parteien auseinandersetzen, um zu analysieren, inwiefern diese die Vielfalt der Wiener Bevölkerung widerspiegeln. Und den Gewinner*innen der Wahl werden wir dann im Oktober ein paar Aufgaben und Lösungsvorschläge mit auf den Weg geben“, so Schosche.