Der Dokumentarfilm Inland begleitet drei FPÖ-Fans vor und nach der Nationalratswahl in Österreich: Eine Kellnerin, einen Arbeitslosen und einen kleinen Beamten. In roten Arbeiterfamilien sozialisiert, setzen sie jetzt ihre Hoffnungen auf die FPÖ. Alle drei haben großes Unbehagen gegenüber „den Ausländern”. Gleichzeitig sehnen sie sich nach einem besseren Leben für „die kleinen Leute“. Der neue Film von Ulli Gladik („Global Shopping Village“) gibt intime Einblicke in ihre Probleme, Ängste und Gesinnungen und zeichnet so ein Bild einer sich im Umbruch befindenden Gesellschaft.
Die Idee zu dem Film entstand 2015, als Ulli Gladik im Zuge einer Reportage für die Straßenzeitung Augustin im Wiener Wahlsprengel mit der höchsten Dichte an FPÖ – und Grünwählern recherchierte. „Mich hat vor allem die Frage interessiert, welche Themen es sind, die bei Menschen die Bereitschaft erzeugen, einer Partei ihre Stimme zu geben. Durch diese Gespräche sind mir die kulturellen und ökonomischen Unterschiede in Wien bewusst geworden”.
Vor allem bei jenen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern, die angaben, die FPÖ zu wählen, zeigte sich ein starkes Misstrauen gegenüber Politik. Die Themen Flucht und Migration standen für sie im Vordergrund. „Erzählt wurde dabei oft nicht aus persönlicher Erfahrung, sondern von Berichten aus den Medien. Spannender dabei war aber vor allem, wenn mir die Leute von ihrer persönlichen Situation erzählt haben: Von Geldnöten, der Angst den Job zu verlieren, der Angst vor gesellschaftlichem Abstieg, psychischen oder physischen Belastungen und Erkrankungen, Gewalterfahrungen, Diskriminierungserfahrungen, Stress und Druck am Arbeitsplatz, mangelnder Solidarität und Nachbarschaftshilfe und der sich für sie viel zu rasch verändernden Gesellschaft” sagt die Regisseurin.
Ausschlaggebend für die Bereitschaft, sich mit der FPÖ-Wählerschaft auseinanderzusetzen, war für Gladik die Bundespräsidentschaftswahl im Jahr 2016, die Österreich in zwei Lager zu spalten schien. „Meine Intention war es, diese Spaltung zu überwinden und Menschen auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Sicht auf Politik und Gesellschaft zu sprechen”, so Gladik. Filmtermine. Trailer