Mit keinem Tier verbindet uns eine engere Geschichte als mit dem Hund. Die Beziehung zwischen Mensch und Hund hat ihren Ursprung in der Domestikation des Wolfs vor mehr als 40.000 Jahren. Seitdem hat sich der Hund zum besten Freund des Menschen entwickelt, die Beziehung ist durch ein besonderes Verständnis füreinander geprägt. Wrexer* hat sich unter Hundebesitzer*innen umgehört, was ihnen am Leben mit ihren Vierbeinern gefällt.
Andrea: „Ich bin mit Labradoren und Bernhardiner aufgewachsen, ich hatte mein ganzes Leben lang welche. Für mich sind mein Bernhardiner Minny und mein Labrador Porra Familie. Sie sind diejenigen, die IMMER für mich da sind – so wie ich für sie. Es gibt keine Krankheit, die mich davon abhalten würde, mich um meine Hunde zu kümmern. Und Urlaub mache ich nicht wirklich, wenn ich wegfahre, dann sind die Zwei immer dabei. Für mich gibt es keine Nachteile einen oder mehrere Hunde zu haben. Natürlich muss man die Häufchen wegmachen, aber das muss man bei einem Baby auch. Und auch wenn man eine kleine Wohnung haben sollte, geht man mit ihnen oft und lang genug aus, brauchen sie eigentlich nur einen Platz zum Schlafen“.
Alex: „Ich habe mir meinen Golden Retriever Silvy als Familienhund genommen. Es war eine langwierige Entscheidung und ich bin mehr als froh, sie getroffen zu haben. Und als die Möglichkeit dann da war, habe ich sie sofort ergriffen. Vorteile sind, dass man nicht mehr alleine ist – und das Vertrauen zu meinem Hund, aber auch das, was ich von meinem Hund bekomme, gibt mir Kraft und Motivation. Man bekommt Verantwortung aber auch einen loyalen Freund. Einer der Nachteile ist das Zeitmanagement. Vor allem wenn man nicht zuhause arbeiten kann. Aber wenn man sich drauf einlässt, gibt es immer einen Weg“.
Margit: „Meine Schäferhündin Rayna war ein Geschenk von meinem Mann, da er wusste, wie sehr ich mir immer einen gewünscht habe. Sie ist mein treuer Begleiter, egal wohin ich gehe. Da ich auf einem Hof arbeite, kann ich sie gottseidank auch in die Arbeit mitnehmen. Nachteile ergeben sich natürlich auch – Hunde kosten Geld. Sie brauchen Futter und Spielzeug, manchmal machen sie Gegenstände kaputt. Aber man kann ihnen auch nie lange böse sein“.
Peter: „Meine Dogge Maxwell ist mein Freund und Beschützer. Die Entscheidung habe ich getroffen, als ich 2017 auf dem Weg zum Zigarettenautomaten von anderen Jugendlichen attackiert worden bin. Ich hatte zwei gebrochene Rippen und die Nase hat auch was abbekommen. Dieses Trauma hat mich lange begleitet. Die Vorteile sollten auf der Hand liegen, ich habe jemanden an meiner Seite, der mich auf Kommando beschützen kann. Nachteile sehe ich keine, da die Vorteile für mich zu stark sind. Meinen Urlaub plane ich seitdem immer mit meinem Hund – wenn das Hotel keine Hunde erlaubt, sehen die mich auch als Gast nicht“.
*Wrexer (Name geändert) ist Teilnehmer von Eranos, einem Projekt zur beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen.