Die Online-Jobbörse Stepstone präsentierte vor kurzem den österreichischen Gehaltsreport 2019. Dafür wurden im Frühjahr die Gehälter von rund 12.000 Fach- und Führungskräften in ganz Österreich analysiert. Begleitend zur Auswertung wurden unter 1.200 Fach- und Führungskräfte eine Online-Umfrage durchgeführt. Dabei ergaben sich beträchtliche Gehaltsunterschiede. Wer gut verdienen will, sollte das bei der Berufswahl berücksichtigen: Je nach Jobtitel, Branche und Berufsgruppe sind bis zu 25.000 Euro Einkommensunterschied pro Jahr möglich. Branchensieger in punkto Bezahlung ist die chemie- und erdölverarbeitenden Industrie, die im Durchschnitt mehr als 60.000 Euro bezahlt. Auch IT und Banken zeigen sich beim Thema Gehalt großzügig: Hier gibt es immerhin noch rund 59.000 bzw. 58.800 Euro zu holen.
Ebenfalls in den Top Ten der höchsten Durchschnittsgehälter bewegen sich Energie- und Wasserversorgung, Finanzdienstleister, die Pharmaindustrie sowie die Telekommunikation. Hier verdienen Fach- und Führungskräfte immerhin zwischen rund 58.000 und 56.000 Euro pro Jahr. Am unteren Ende finden sich Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik sowie Unternehmensberatungen: Pro Jahr nehmen Angestellte hier nur zwischen 54.000 und 50.000 Euro mit nach Hause. „Der Gehaltsreport zeigt, dass die Wahl der Branche großen Einfluss auf die Höhe des Gehalts hat“, sagt Rudi Bauer, Geschäftsführer von StepStone Österreich. „Gerade in der Industrie sind Spezialisten stark gefragt. Mit der entsprechenden Ausbildung lässt sich hier gutes Geld verdienen.“
Projektmanager verdienen am besten
Wer gut verdienen will, sollte einen Job als Projektmanager ins Auge fassen: Inklusive variabler Bezüge verdienen sie jährlich rund 62.000 Euro und liegen damit 9.000 Euro über dem Durchschnittsgehalt für Bankkaufleute (rund 53.000 Euro). Ebenfalls gut entlohnt werden Juristen mit rund 58.000 Euro sowie Controller und IT-Systemadministratoren (rund 57.000 Euro). Um die 55.000 Euro Jahreseinkommen können Mechatroniker, Software-Entwickler sowie Einkäufer mit nach Hause nehmen. Eher am unteren Ende der Einkommensskala wiederum siedeln sich Produkt- und Marketingmanager an – ihre Gehälter bewegen sich zwischen rund 53.000 und 54.000 Euro.
Die am besten bezahlte Berufsgruppe sind Finanzwesen und Management: Mitarbeiter verdienen im Durchschnitt 66.000 Euro im Jahr. Zum Vergleich: In der IT sind im Schnitt „nur“ 55.000 Euro zu holen, ebenso wie im Berufsbereich Banking. Immerhin noch rund 53.000 Euro nehmen Ingenieure, Angestellte im Versicherungswesen, Mitarbeiter im Bereich Recht und Unternehmensberater mit nach Hause. Wer hingegen im Marketing, Personalwesen oder öffentlichen Dienst tätig ist, verdient im Schnitt zwischen 52.000 und 50.000 Euro.
Aufholbedarf
Weniger lohnend ist die Arbeit im Einkauf, eine Ausbildung als Handwerker oder die Arbeit als Designer oder Architekt: Hier liegen die Durchschnittsgehälter bei rund 41.000 im Jahr – und damit gut 25.000 Euro niedriger als im Finanzwesen. „Auch wenn die goldenen Zeiten im Finanzsektor vorbei sind, locken hohe Gehälter immer noch zahlreiche Absolventen an Bord. Das setzt andere Berufsgruppen deutlich unter Zugzwang: Wenn sie begehrte Nachwuchstalente rekrutieren wollen, müssen sie auf marktübliche Gehälter oft eins draufsetzen“, so Bauer. „Vor allem das Handwerk ist gefragt, die üblichen Lohnschemata zu überdenken, wenn sie im ‚war for talents‘ weiterhin bestehen wollen.“