Ausgezeichnete Arbeiten

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Seit 2006 prämiert der ÖZIV jedes Jahr herausragende Beispiele für die Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen. Es wird jeweils ein Preis in der Kategorie Print und in der Kategorie Elektronische Medien vergeben. Heuer fand die Preisverleihung im Rahmen der 60-Jahresfeier des ÖZIV Bundesverbands statt. In der Kategorie „Print“ wurde Sandra Knopp für ihren Artikel „Kann ich behilflich sein?“ im Magazin „konsument“ mit dem ÖZIV-Medienpreis ausgezeichnet. In ihrem Artikel dreht sich alles um den barrierefreien Einkauf. Knopp stellt Fragen wie „Welche Barrieren existieren“ und „wie kann ein entspannter Einkauf für Menschen mit Behinderungen aussehen?“ Von der Jury wurde der Artikel mit Attributen wie „bietet fundierte Informationen“, „stilistisch hervorragend“ und „Lesevergnügen“ mit Lob bedacht.

Den Preis in der Kategorie „elektronische Medien“ holte sich ORF-Journalistin Ajda Sticker für ihre Sendereihe „Erklär mir wie du lebst“, die im Rahmen der Diversitäts-Sendung „Heimat, fremde Heimat“ ausgestrahlt wurde. Ajda Sticker begleitet Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen durch ihren Alltag und taucht in deren Lebensrealitäten ein. Die Jury zeigte sich begeistert: „Die interessanten Gespräche werden auf Augenhöhe geführt – jenseits von Heldengeschichten oder Opfer-Rollen!“. Gelobt wurden auch die „hochprofessionelle Gestaltung“ und die „vielen Hintergrund-Infos, die über bloße Portraits hinausgehen“.

Die Jury hat sich weiters entschlossen, einen Anerkennungspreis an das Ö3-Projekt „Ich kann und will arbeiten“ zu vergeben, das kein „journalistischer Beitrag im engeren Sinn ist, dafür aber umso mehr Wirkung und Reichweite für ein wichtiges Thema erzielte: Die Ö3-Lehrstellenaktion schaffte Bewusstsein und konkrete Ausbildungsperspektiven für Jugendliche mit Behinderungen: 142 Lehrstellen sind in nur 14 Tagen angeboten worden. „Der ÖZIV-Medienpreis leistet einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien – diese Ursprungsidee gilt auch im 16. Jahr dieser Auszeichnung. Die Preisträger:innen sind Vorbilder, was qualitätsvolle und exzellent umgesetzte Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen betrifft.“ erklärt ÖZIV-Präsident Rudolf Kravanja. Jury-Vorsitzender Fred Turnheim ergänzt: „Gerade wir Journalist:innen haben eine besondere Verantwortung: wir sollten absolut vermeiden, dass Menschen mit Behinderungen stets nur als Held:innen oder Opfer dargestellt werden. Die heurigen Sieger-Beiträge sind exzellente Beispiele für Berichterstattung auf Augenhöhe.”“

60 Jahre ÖZIV Bundesverband

Überreicht wurden die Medienpreise am 4. November im Rahmen der 60-Jahres-Feier des ÖZIV Bundesverbands im Veranstaltungszentrum Catamaran des ÖGB in Wien. Am 17. März 1962 entstand der „Österreichische Zivil-Invalidenverband“ (heute ÖZIV) aus der Fusion des OÖ Vereins „Österreichischer Körperbehindertenverband“ und der „Zivilinvaliden Österreichs“ – dieses Datum gilt als Geburtsstunde des ÖZIV. 2022 ist für den ÖZIV ein Jubiläumsjahr gleich in mehrfacher Hinsicht: der ÖZIV Bundesverband feiert sein 60-jähriges Bestehen ebenso wie der ÖZIV Tirol – und auch die Angebote feierten ihre Geburtstage in diesem Rahmen: ÖZIV ACCESS (15 Jahre), ÖZIV SUPPORT Coaching (20 Jahre) und ÖZIV ARBEITSASSISTENZ Niederösterreich (20 Jahre).

Der ÖZIV ist heute mit Landes- und Mitgliedsorganisationen in allen 9 Bundesländern vertreten. Mit über 20.000 Mitgliedern ist der ÖZIV eine der größten Behindertenorganisationen des Landes. Die Betreuung der Mitglieder erfolgt durch die Landes- und Bezirksorganisationen, welche je nach regionalem Bedarf unterschiedliche Angebote haben. Der in Wien angesiedelte Bundesverband als Dachverband mit rund 60 Mitarbeiter:innen versteht sich als Interessenvertretung, die auch inklusive Angebote im Sinne der UN-Konvention umsetzt. Der ÖZIV-Bundesverband setzt sich mit seinen Angeboten SUPPORT Coaching, Arbeitsassistenz und ACCESS für eine inklusive Gesellschaft ein. Diese Unterstützungsleistungen sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderungen nachhaltig verbessern.