Ausgezeichnetes Engagement

Marianne Hengl und ihr Team mit Laudator Toni Innauerc Schedl

Im Einsatz um Inklusion und gesellschaftliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zählt Marianne Hengl unzweifelhaft zu den engagiertesten Persönlichkeiten des Landes. Diese Woche erhielt die Aktivistin den Titel „Fundraiserin des Jahres“.

Marianne Hengl kämpft seit über 30 Jahren unermüdlich für bessere Lebensbedingungen und mehr gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Behinderung. Selbst von Geburt an körperlich schwer behindert, lebt die Buchautorin und Fernsehmoderatorin Zeit ihres Lebens vor, dass es für Menschen mit Behinderung keinerlei Grenzen gibt. Marianne Hengl begann als Fundraiserin beim slw Soziale Dienste der Kapuziner und baute danach als Obfrau den Verein „RollOn Austria – Wir sind behindert“ von 1989 bis heute zu einer der wichtigsten und stärksten Lobbygruppe Österreichs für beeinträchtigte Menschen auf. „Mit ihrem unermüdlichen Einsatz um Unternehmenspartnerschaften und der unentwegten öffentlichen Repräsentanz des Sektors, ist Marianne Hengl als Fundraiserin eine wahre Ausnahmeerscheinung. Die von ihr ins Leben gerufenen Partnerschaften – von eigenen ORF-Fernseh- und Radiosendungen über umfassende Aufmerksamkeitskampagnen bis hin zur jährlichen RollOn-Gala – haben wesentlich dazu beigetragen, Menschen mit Behinderung und ihren Bedürfnissen eine breite Öffentlichkeit zu verschaffen.“, betonte Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria, bei der Prämierung von Marianne Hengl als „Fundraiserin des Jahres“.

Mit einem Sonderpreis für ihr Lebenswerk wurde im Rahmen der Awards-Gala Monica Culen, die Gründerin und Geschäftsführerin der Organisation Rote Nasen Clowndoctors International, prämiert. Was 1994 mit einer kleinen Gruppe von Clowns seinen Ausgang nahm, wurde von der engagierten Philanthropin zu einer der weltweit größten Vereinigungen von Gesundheitsclowns aufgebaut. Zur Roten Nasen Gruppe zählen heute Partnerorganisationen in elf Ländern, wo mittlerweile 430 Clowns über 400.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr mit Humor psychosoziale Unterstützung bringen. Von 2004 bis 2021 war Monica Culen ehrenamtliche Präsidentin des Fundraising Verband Austria. In dieser Funktion war sie federführend bei der Entwicklung des Verbandes von dessen Kinderschuhen hin zur zentralen Plattform für Aus- und Weiterbildung im Berufsfeld Spendenwerbung und zu Österreichs größtem Dachverband gemeinnütziger Organisationen. Mit diesem Award danken der FVA und seine Mitglieder Monica Culen für ihren unermüdlichen Einsatz.

Der Award für den besten Fundraising Spot des Jahres ging an die Hilfsorganisation Plan International für ihren Spot „Jamila, Schule statt Kinderarbeit“. Dieser verdeutlicht, dass vor allem Mädchen in Entwicklungsländern oft unter Benachteiligung, Armut und fehlender Bildung leiden. Die TV-Kampagne führt vor Augen, wie sehr sich die Chancen auf Bildung und ein besseres Leben für Mädchen durch eine Plan-Patenschaft erhöhen. In der Kategorie beste Fundraising Innovation des Jahres wurde die Make-A-Wish Foundation Österreich prämiert, die seit 1997 die Herzenswünsche schwerstkranker Kinder erfüllt. Im Rahmen des von Willhaben gehosteten Stream Marathons „Charity Royale“ erfüllte Österreichs E-Gaming Community zwischen 1. und 24. Dezember 30 Herzenswünsche schwerkranker Kinder. Zusammen erspielte die Community Spenden von über 80.000 Euro für den guten Zweck.

Bei der Partnerschaft des Jahres holte die Stiftung Kindertraum den Award für die wegweisende Partnerschaft mit kronehit. Um Spenden für den „kronehit Kindertraum 2020“ zu sammeln, wurde eine Spendenbox innerhalb der kronehit Community durch ganz Österreich geschickt und sukzessive ‚gefüttert‘, was gemeinsam mit zahlreichen Online-Spenden eine beachtliche Summe für den guten Zweck hervorbrachte. Die Auszeichnung mit dem Award für die Fundraising Aktion des Jahres ging an das Kunsthistorische Museum Wien in Zusammenarbeit mit der Agentur gd fundoffice für den Spendenaufruf „Eine Jahrhundertsammlung sucht Mäzene“. Um den Ankauf der Sammlung Lindpaintner, einer der bedeutendsten Münzsammlungen aus dem Antiken Orient, zu finanzieren, startete das KHM einen höchst erfolgreichen Spendenaufruf. Dank zahlreicher kunsthistorisch begeisterter Unterstützer, konnte die Ausnahmesammlung für das Münzkabinett erworben werden.

Das Kunsthistorische Museum Wien überzeugte auch beim Direct Mailing des Jahres. Seit 130 Jahren im KHM beheimatet, hat die Zeit ihre Spuren bei den Wandmalereien der Ägyptischen Sammlung hinterlassen. Der von gd fundoffice entwickelte Spendenbrief warb mit großem Erfolg gezielt für die notwenigen Restaurierungsarbeiten. In der Kategorie Fundraising Online Kampagne des Jahres machte heuer Greenpeace das Rennen. Mit weltrettung.at hat die Organisation ein interaktives Webportal gelauncht, auf der ein selbst gewähltes Stück Erde mit einer Spende symbolisch geschützt werden kann. Die Stücke der Welt können über die Website auch gewidmet und verschenkt werden.

Erstmals wurde vom Dachverband der Spendenorganisationen auch ein Award in der neu geschaffenen Kategorie Neuspender*innen-Kampagne des Jahres vergeben. Dieser Premierenaward ging an das Hilfswerk Niederösterreich für das mit gd fundoffice umgesetzte Weihnachtsneuspender*innen-Mailing. Unter dem Motto „Regionalisierung ist Trumpf“ wurde auf eine auffällige und plakativ regionalisierte Gestaltung und hochwertige Incentives gesetzt – mit einem höchst erfreulichen Spendenergebnis.

Ziel der jährlichen Fundraising Awards ist es, hervorragende Leistungen in der Kommunikation mit Spendern vor den Vorhang zu holen. Die Fundraiser/der Fundraiser des Jahres wird vom Vorstand des FVA ernannt. Die Kür der anderen Kategorien erfolgt durch eine international besetzte Fachjury. Insgesamt wurden heuer 40 Projekte eingereicht. Vergeben werden die Awards im Rahmen des 28. Österreichischen Fundraising Kongresses, der noch bis 13. Oktober im Europahaus Wien stattfindet. Der Fundraising Verband Austria zählt heute 320 Mitglieder und widmet sich seit 25 Jahren der Verbesserung der Rahmenbedingungen für das österreichische Spendenwesen sowie der Weiterentwicklung von Ausbildungs- und Qualitätsstandards im Fundraising. Bild: Marianne Hengl und ihr Team mit Laudator Toni Innauer © Schedl