Badespass ohne Grenzen

Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky © PIDVotava Martin

Endlich ist der Sommer da! Damit auch Menschen mit Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen das kühle Nass genießen können, hat die Redaktion des Access Guide Magazins recherchiert, welche Wiener Sommerbäder barrierefrei sind.

Das Wiener Kongreßbad zählt zu den ältesten Bädern der Stadt und gilt bis heute als Vorzeigeprojekt des „Roten Wien“. Zwischen 1919 und 1934 entstanden neben ihm in Wien insgesamt 31 Badeanlagen, darunter 21 Kinderfreibäder, 2 Volksbäder, das Amalienbad sowie die Sommerbäder Angelibad, Hütteldorfer Bad, Ottakringer Bad, Krapfenwaldlbad, Hohe Warte und zuletzt das Stadionbad.

Erbaut wurde das Kongreßbad im Stil des Wiener Konstruktivismus vom Architekten des Wiener Stadtbauamtes Erich Leischner, der mehr als dreißig Jahre später auch noch das Laaerbergbad errichten sollte. Auf dem Gelände einer ehemaligen und aufgelassenen Sandgewinnungsstätte sowie Müll- und Schlackendeponie entstand gemeinsam mit dem angrenzenden Kongreßpark eine großzügig geplante und modern ausgestattete Erholungs-, Schwimm- und Sportanlage.

Bereits mit der Eröffnung wurde das Bad von zahlreichen Stammgästen in Beschlag genommen und bis heute liebevoll als „Konge“ oder „Kongerl“ bezeichnet. Auch heute noch erfreut sich das Bad größter Beliebtheit, konnte jedoch, auch dank strenger Auflagen des Denkmalschutzes, seinen ursprünglichen Charakter bewahren. Für Menschen mit Behinderungen bietet das Kongreßbad ein Restaurant mit behindertengerechter Ausstattung und Buffet, 4 WCs, 3 Brausen, 4 Umkleidekabinen, 4 Parkplätze und  2 Rampen. Außerdem gibt es einem mit Rollstuhl befahrbaren Spielplatz und eine Wellenbahn im Kinderbecken für Kinder mit Sehbehinderung.

Das Kongreßbad ist auch begehbarer Ort der Ausstellung „100 Jahre Rotes Wien“, die bis 19. Jänner 2020 im Wien Museum MUSA stattfindet. Dazu wurden vier Wechselumkleidekabinen mit historischen Fotos gestaltet. Am 20. und 21. Juli 2019 werden dazu zusätzliche Führungen angeboten. Zum heurigen Start in die Badesaison war auch der Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky (im Bild) anwesend.

Zur barrierefreien Ausstattung des Simmeringer Bades gehören im Sommerbad ein WC, eine Brause, drei Kästchen und zwei Parkplätze. Das Theresienbad in Wien Meidling verfügt im Sommerbad über ein WC, zwei Aufzüge und einen Beckenlift. Im Hietzinger Bad gibt es ein WC, eine Brause, vier Kästchen, einen Beckenlift und zwei Rollstühle. Im Ottakringer Sommerbad umfassen die barrierefreien Angebote ein WC, eine Brause und zwei Rampen. Das Döblinger Sommerbad verfügt über zwei WCs, 4 Kästchen, einen Parkplatz, eine Rampe und einen Treppenlift. Im Großfeldsiedlungsbad umfasst die barrierefreie Ausstattung des Sommerbades fünf Parkplätze, einen Aufzug, zwei Beckenlifte und zwei Rollstühle. Das Donaustädter Bad hat für den Sommerbetrieb ein WC, eine Brause, einen Beckenlift und ein Kästchen.

Weitere Sommerbäder in Wien sind das Laaerberrgbad, das Hadersdorf-Weidlingauer Bad, das Schafbergbad, das Krapfenwaldlbad, die Strandbäder Angelibad, Alte Donau und Gänsehäufel, das Höpflerbad und das Liesinger Bad. Informationen zu deren barrierefreier Ausstattung gibt es hier.