Große Hitze bedeutet für den Körper eine starke Belastung. Wir brauchen mehr Energie und mehr Wasser, um wieder auf Normaltemperatur zu kommen. Das Rote Kreuz empfiehlt präventive Maßnahmen: „Viel Trinken ohne Kohlensäure auch wenn man noch nicht durstig ist, Körper erfrischen mit kühler Dusche, kalten Umschlägen oder Unterarm- und Fußbädern, Aufenthalt im Freien in der größten Hitze vermeiden, im Freien im Schatten aufhalten, kühle Orte aufsuchen, weite, helle und atmungsaktive Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille tragen und leichte Kost zu sich nehmen“, rät Harald Hertz, Chefarzt des Wiener Roten Kreuzes. Weitere Tipps sind: Die Wohnung in den Morgenstunden gut durchlüften. Keine Menschen und Tiere in geparkten Autos zurücklassen und für andere sorgen, besonders wenn sie zu einer Risikogruppe zählen.
Zu den ersten Anzeichen von Überhitzung zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und schwacher Puls. Diese sollten unbedingt ernst genommen werden. Als Erste Hilfe Maßnahmen man Patient*innen aus der Sonne bringen, ihnen zu trinken geben und kalte Tücher auf Stirn, Nacken, Arme und Beine legen. Bei Bewusstlosigkeit die Rettung rufen. Auch in diesem Sommer stellt das Rote Kreuz an Hitzetagen wieder das Cooling Center im Shoppingcenter Nord zur Verfügung. Das ist ein klimatisierter, ruhiger Raum, in dem sich der Körper für ein paar Stunden vom Hitzestress erholen kann. Zusätzlich zur kühlen Raumluft gibt es vor Ort Versorgung mit Wasser, damit der körpereigene Wasservorrat wieder aufgefüllt wird. Auch Haustiere, die ebenso unter der Hitze leiden, sind im Cooling Center willkommen, sofern sie den Betrieb nicht stören.
Abkühlung am Wasser
Zum Glück gibt es auf dem Wiener Stadtgebiet über 60 km langen freien Wasserzugang. Alle Wiener Badegewässer verfügen über eine ausgezeichnete Wasserqualität, die an vielen Stellen von der Stadt Wien gemessen und laufend geprüft wird. Großzügige Liegewiesen mit Schatten spendenden Bäumen, moderne Holzstege, Schwimmpontons, WC-Anlagen, Hundezonen mit Wasserzugang – dies und vieles mehr steht allen Wienerinnen und Wienern kostenlos zur Verfügung. Die für den Hochwasserschutz der Stadt Wien in den Jahren 1972 bis 1988 künstlich geschaffene Donauinsel und Neue Donau bieten Wasserzugänge an 42 km Ufern. Das 135 km lange Wegenetz ist besonders bei Radfahrer*innen, Läufer*innen und Inlineskater*innen beliebt. 60 Schwimmpontons in der Neuen Donau werden von der Stadt Wien instandgehalten. Im Norden und im Süden der Insel sowie am linken Hochwasserschutzdamm befinden sich zwei der größten, in unmittelbarer Nähe einer Großstadt gelegenen FKK-Badebereiche.
Urlaub zum Nulltarif und mit U-Bahnanschluss bietet der CopaBeach. Das Freizeitareal bei der Reichsbrücke gegenüber der Donauinsel erstreckt sich auf insgesamt rund 4 Hektar mit einem 500 Meter langen Uferbereich zur Neuen Donau. Vorrangig bei der Neugestaltung des Areals waren Liegeflächen, an denen nicht konsumiert werden muss, dazu gibt es Sandstrände, Grünflächen, tropische Pflanzen und gastronomische Angebote. Seit dem Sommer 2021 gibt es einen neuen Sandstrand am Kaisermühlendamm an der Neuen Donau. Zwischen Vienna City Beach Club und Wakeboardlift wartet ein rund 3.500 m2 großer Beach auf seine Gäste, auf 200 m Uferbereich wurde Sand aufgeschüttet. Sitzgelegenheiten aus Holz, Baumstämme, alte Steinquader und zwei alte Holzzillen schaffen ein gemütliches „Strandfeeling“. Mistkübel und Mobil-WCs sorgen für die notwendige Infrastruktur.
Zu den beliebtesten Badegewässern Wiens zählt nach wie vor die Alte Donau mit ihrer 1,6 km2 großen Wasserfläche. Für die gute Wasserqualität in der Alten Donau, einem stehenden Gewässer, sorgen die Unterwasserpflanzen, die sogenannten Makrophyten, die von der Stadt Wien jedes Jahr in der Saison intensiv gemäht werden. Es gibt attraktive Wasserzugänge, darunter 11 größere Steganlagen an der Unteren Alten Donau, die laufend rundumerneuert werden und mit attraktiven Liege- und Sitzmöbeln ausgestattet sind. Sehr beliebt ist das Badeareal an der Promenade der Unteren Alten Donau mit einem sanften Kiesstrand, Liegeflächen und großzügigen Sitzbereichen sowie der Kagraner Uferplatz bei der Kagraner Brücke mit Liegewiese, Badesteg und Wiesen-Terrassen.
Neue Flächen an der Alten Donau
Zu den über 60 km kostenlosen Wasserzugängen an Naturgewässern kommen immer wieder neue dazu. Dazu gehört der 2015 eröffnete, beliebte Arbeiterinnenstrand an der Oberen Alten Donau, mit einer 23.000 m2 großen Liegewiese, Schatten spendenden Bäumen, einer WC-Anlage und Sitzgelegenheiten. Etwas versteckt liegt die Strombucht an der Unteren Alten Donau am Dampfschiffhaufen. Diese 6.000 m2 große Liegewiese wurde 2016 eröffnet. Sie bietet Schatten spendende Bäume, einen kleinen Kiesstrand und ist besonders bei Menschen beliebt, die die Ruhe schätzen.
Am linken Ufer der Oberen Alten Donau nahe dem Mühlschüttelpark wird in den kommenden Jahren eine weitere insgesamt 25.000 m2 große Grünfläche freigemacht und umgestaltet. Schritt für Schritt entstehen auf den bisher verpachteten Grundstücken neue Liegewiesen mit kostenlosem Zugang für alle. Die ersten beiden Teilflächen mit rund 5.000 m2 konnten bereits im Sommer 2021 für die Besucher*innen der Alten Donau freigegeben werden. Die Flächen wurden geebnet und begrünt, Bäume bieten Schatten, sogar einige Obstbäume wie Marillen und Kirschen stehen den Besucher*innen zur Verfügung.
Badeparadies im Nationalpark
In der Lobau, dem Wiener Teil des Nationalparks Donau-Auen, laden versteckte Naturbadeplätze zum Baden ein. Umgeben vom Grün der Donau-Auen sind sie der ideale Ort, um wilde Natur pur am Wasser zu genießen, und das in Nähe einer Millionenstadt. Die in der Mehrzahl vom Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien betreuten Naturbadeplätze der Lobau gehören zu den schönsten Badeplätzen in Wien. Aus Rücksicht auf das sensible Ökosystem im Nationalpark Donau-Auen sind in der Oberen Lobau nur einige Bereiche zum Baden freigegeben: Für Kinder zum Schwimmen am besten geeignet ist die Panozzalacke. Das Wasser ist nicht besonders tief und die weitläufige Liegewiese bietet Platz zum Verweilen und Austoben. Idyllisch inmitten des Auwalds liegt die Dechantlacke. Das Gewässer mit seiner kleinen Insel wird besonders gerne von Nacktbadenden frequentiert. Eine gute Möglichkeit zum Schwimmen bietet auch der Donau-Oder-Kanal, der von den Wiener*innen aufgrund seines klaren Wassers besonders geschätzt wird. Er besteht aus vier Abschnitten, von denen zwei zum Baden freigegeben sind. Badeplätze gibt es zudem auch am Mühlwasser und am Schillerwasser, beide im Vorfeld der Lobau im 22. Wiener Gemeindebezirk. Alle Naturbadeplätze in der Übersicht gibt es hier.