Der Blick von Außen

Zeichnung © Wolf Georg

Die Ateliergemeinschaft ARTquer in Frastanz/Vorarlberg bietet ein kreatives Angebot für junge Menschen mit Behinderung, die sich in den Arbeitsmarkt integrieren möchten, oder einfach kreativ tätig sein wollen und in inspirierender Atmosphäre unter Anleitung von Erika Lutz künstlerisch gestalten können. Einer der Künstler der Gemeinschaft ist Wolf Georg.

Ende Oktober lädt der Fonds andersART zu einer Ausstellung der Werke von Wolf Georg. Der Künstler zeigt in der Galerie am Schillerplatz Skulpturen und Bilder. Kunst von Künstlerinnen und Künstlern, die sich jenseits etablierter Formen und Strömungen präsentiert, möchte der Fonds andersART in Österreich eine Plattform bieten. Der Zweck des Fonds besteht in der Förderung und Etablierung von Künstlerinnen und Künstlern mit physischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen, die autodidaktisch Kunst schaffen und die nicht in Institutionen, sondern zuhause leben. Die Unterstützung richtet sich auch an deren Familien und Werkstätten. Zur Umsetzung dieser Initiative werden Ausstellungen und Symposien, sowie die Herausgabe von Katalogen und Büchern organisiert. Der Fonds andersArt wurde von Hans Peter Haselsteiner initiiert und wird weiterhin von ihm unterstützt.

Krokodil © Wolf Georg

Wolf Georg wurde 1987 in Feldkirch als Georg Fitz geboren. Der Künstler hat eine starke innere Beziehung zu Wölfen, weshalb er sich auch den Künstlernamen „WolfGeorg“ ausgesucht hat. Seit seiner Schulzeit malt er Serien von Hunden und Wölfen. Diesem Sujet ist er bis heute treu geblieben. Er malt für sich selbst und zu seinem eigenen Schutz. Deshalb wurden die Tiere immer gefährlicher. Er beweist damit, indem er diese Tiere aushält, wie mutig er ist. Alle Bilder entstehen zuhause, wo er lebt und von seinen Eltern unterstützt wird. Seit 2008 arbeitet Georg an 2 oder 3 Tagen bei Erika Lutz in der Ateliergemeinschaft ARTquer.

Hier hat er die Möglichkeit selbstständig zu arbeiten und doch kompetente Hilfe zu erhalten. Zuerst erstellt er eine Skizze auf Holz und baut und bemalt die Einzelteile, die er dann zu teils großen Holzskulpturen zusammensetzt. Es entstehen neben Hunden und anderen Tieren, auch Gestalten aus der Mythologie (Georg sammelt Bücher über das alte Ägypten) wie Anubis, Zerberosse und Tempelschakale, aber auch Dinosaurier und andere Fabelwesen, oder Weihnachtsengel mit Wolfskopf.

Seit 2007 wird Wolf Georg von Georg Theunissen, Professor für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg beobachtet und sein Werdegang in diversen Veröffentlichungen beschrieben. (Kunst als Ressource in der Behindertenarbeit, Lebenshilfeverlag Marburg 2013). Eröffnet wird die Ausstellung am 29. Oktober 2019 um 18.30 Uhr.