Der Weg vor mir

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Wohin es im Leben und im Beruf gehen wird, ist oft nicht leicht vorherzusagen. Nicht selten klaffen da Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Cesar* beschreibt diesen Prozess der Selbstfindung: „Ich stehe auf einem Pfad, umgeben von einer scheinbar unendlichen Wiese mit Gras so hoch, dass es bis zu meiner Hüfte reicht. Eine leichte Brise weht, welche die Grashalme leicht streichelt. Der Pfad teilt sich in mehrere Wege, der direkt vor mir ist der breiteste und der mir am meisten angepriesen wurde.

Ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob ich ihn gehen will. Ich stehe schon lange vor dieser Weggabelung und überlege, welcher Pfad für mich der richtige ist, doch die Unsicherheit ergreift immer von mir Besitz. Während ich wie ein Baum Wurzeln schlage, gehen andere zielstrebig an mir vorbei und wählen ihre Route, ohne nur einmal zu zögern. Ich beneide solche Leute. Sie wissen, was sie wollen und gehen ihren Weg, derweil kann ich nicht einmal einen Schritt vorausgehen.

Ein schmaler, steiniger Pfad erweckt immer mein Interesse, doch ich weiß, er wird wahrscheinlich in einer Sackgasse enden, trotzdem kann ich nicht aufhören, meinen Blick dorthin zu richten. Letztendlich bleibe ich stehen, als wäre ich erstarrt. Ob ich jemals den Mut finde, meinen ersten Schritt zu wagen? Der Wind nimmt an Stärke zu, vielleicht will er mir etwas zeigen und mich zum Anfang meiner Reise leiten“.

*Cesar (Name geändert) ist Teilnehmer von Eranos, einem Projekt zur beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen.