Seit knapp fünfzig Jahren gibt es das Elfmeter Schießen im Fußball, Sowohl Torschützen, als auch Torwart stehen dabei enorm unter Druck. Access Guide Magazin-Redakteur Marcus Vas hat das WM-Spiel Russland gegen Spanien analysiert. Acht Jahre nach dem WM-Sieg in Südafrika, erlebte das spanische Nationalteam am 1. Juli 2018 im Spiel gegen Russland eine bittere Niederlage. Das Nervenkostüm der Spanier, die während des Spiels deutlich besser waren als der Gastgeber, war am Ende doch zu dünn.
Das Achtelfinal-Spiel Spanien gegen Russland fand am 1. Juli im Olympiastadion Luschnicki in Moskau statt. Nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten stand es immer noch 1 zu 1. Das Match ging in die Verlängerung. Als nach weiteren 30 Minuten immer noch keine weiteren Tore fielen, kam es schließlich zum Elfmeterschießen. Zuerst trafen Andrés Iniesta und Gerald Piqué für Spanien. Auch Fedor Smolov und Sergei Ignaschewitsch netzten für Russland ein. Aber dann scheiterte der Spanier Jorge Resurrección Merodio „Koke“ an dem russischen Torwart Igor Akinfejew. Daraufhin brachte der Russe Alexander Golowin seine Mannschaft in Führung. Dann traf auch Sergio Ramos für Spanien und Denis Tscheryschew für Russland. Als der spanische Stürmer Iago Aspas ebenfalls sein Glück versuchte und schoss, wehrte Akinfejew den Ball mit seinem Fuß ab. Somit war Russland schon durch und gewann mit 4 zu 3 das Elfmeterschießen und auch das Spiel.
Dabei hätte alles so schön laufen können für Spanien, denn sie haben das Spiel dominiert und sie hatten eine Ballbesitzquote von fast 75%, aber trotzdem konnten die Spanier den russischen Abwehrbeton nicht knacken. In der letzten Viertelstunde des Spieles regnete es sogar. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Spieler schon völlig ausgelaugt. Russland konnte nicht mehr und Spanien wollte nicht mehr, als ob sich beide Mannschaften darauf geeinigt hätten, das Elfmeterschießen entscheiden zu lassen.
Die 2 Tore, die man während des Spiels zu sehen bekam, entstanden mit sehr viel Glück. In der 12. Spielminute brachte der spanische Spieler Marco Asensio einen Freistoß von rechts in den Strafraum. Dort rangelte der russische Verteidiger Sergey Ignaschewitsch mit dem spanischen Verteidiger Sergio Ramos so heftig, das beide Spieler anschließend zu Boden fielen. Von der Ferse des Russen plumpste der Ball dann doch noch ins russische Tor, so dass es ein klares Eigentor wurde. Trotz der Rauferei mit Ramos gab der Schiedsrichter aber keinen Elfmeter und keine gelbe oder rote Karte. Mit 1 zu 0 gingen die Spanier in Führung. Doch Russland gelang noch vor der Pause der Ausgleich per Handelfmeter. Der Russe Artjom Dsjuba köpflte den Ball nach einer Ecke an den Arm von dem Spanier Gerald Piquè. Der befand sich zwar mit dem Rücken zu seinem Gegenspieler, hatte den Arm aber deutlich weit über dem Kopf. Der Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden reagierte darauf mit der Begründung dass es ein klares Handspiel war. Das ganze passierte noch dazu im Strafraum der Spanier und somit gab der Unparteiische einen Elfmeter für Russland. Artjom Dzyuba schoss den Ball ins rechte Eck des spanischen Tores.
So ist das beim Fußballspielen. Man kann noch so gut spielen und dribbeln und noch so viel Ballbesitz haben, am Ende zählen nur die Tore. Aber man muss sagen das Russland bis zum bitteren Ende gekämpft hat und bis zum Schluss die Nerven behalten hat. Sie hatten auch den Heimvorteil, der mit Sicherheit zusätzlich Motivation für die russische Mannschaft herbeigezaubert hat.
Spanien war schon einmal Fußballweltmeister, nämlich im Jahr 2010. Russland allerdings noch nie. Das große Finale von der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 ist dann am 15. Juli 2018 um 17 Uhr, ein Pflichttermin für alle Fußball-Fans. Es könnte spannend werde! Noch ist alles offen: Wird es wieder ein Elfmeterschießen geben? Wer behält dann bis zum Schluss die Nerven? Haben die WM-Finalisten aus der Niederlage Spaniens etwas gelernt oder werden auch sie dieselben Fehler machen? Man darf gespannt sein.