Der Internationale Mädchentag am 11. Oktober, den die Vereinten Nationen 2011 ausgerufen haben, will nicht nur auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern hinweisen, sondern soll Mädchen in ihrer Vielfalt und Selbstbestimmung feiern. Nach neuen Prognosen von UN Women, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und dem Pardee Center for International Futures werden im Jahr 2022 weltweit 388 Millionen Frauen und Mädchen in extremer Armut leben, im Vergleich zu 372 Millionen Männern und Jungen.
Laut Unicef gehen 129 Millionen Mädchen weltweit nicht zur Schule. In Ländern die von Konflikten betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen nicht zur Schule gehen mehr als doppelt so hoch wie in Ländern, die nicht von Konflikten betroffen sind. „Mädchen und junge Frauen nehmen in den jüngsten Protesten im Iran und in der Klimabewegung zentrale Rollen ein. Ihr Mut und ihre Standfestigkeit sind bewundernswert“, sagt Petra Bayr, SP-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, anlässlich des heurigen Weltmädchentages. Leider treffen Armut, Klimaerhitzung und die Auswirkungen der Coronapandemie Mädchen besonders stark. Das sei weltweit so und auch hier in Österreich. Bayr fordert ein sicheres Umfeld für Mädchen und die Möglichkeit zu lernen. Eine gute Ausbildung sei grundlegend für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben.
Rechtlich sind Mädchen und Burschen in Österreich gleichgestellt. Aber gesellschaftlich ist die Gleichstellung der Geschlechter bislang auch bei der jüngsten Generation noch nicht erreicht. „Zum Weltmädchentag ist es wichtig, Mädchen Mut zu machen, sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Wir haben in Wien zahlreiche Angebote des Frauenservice Wien, um Mädchen zu fördern – egal ob es um die Berufswahl geht oder darum, in schwierigen Situationen zu unterstützen. Mädchen sollen in unserer Stadt sicher und selbstbestimmt leben können – ob in der Schule, im Alltag oder im Internet. Die Botschaft ist: Traut euch alles zu. Mädchen gehört die Welt“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Kostenlose Workshops
Das Frauenservice der Stadt Wien bietet für Mädchen und junge Frauen (14-22 Jahre) „DigiGirlPower“-Workshops an. In den Workshops werden Mädchen ermutigt, über Frauengeschichte und – politik nachzudenken, gemeinsam ihre Erfahrungen in einer von Sexismus geprägten Gesellschaft zu reflektieren und mit digitalen Methoden selbst ein kleines feministisches Werk zu schaffen. Die kostenlosen Workshops stehen privaten Gruppen (8-15 Teilnehmerinnen) genauso wie über Schulen organisierten Gruppen offen.
Weitere Informationen gibt es hier und hier.