Es ist normal, verschieden zu sein

Merkur © Sabine Weigert

Für Sabine Weigert stehen in allen Belangen die Menschen im Vordergrund. Als Marktmanagerin eines MERKUR Marktes in 17. Wiener Gemeindebezirk versucht sie deshalb die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderung bestmöglich voranzutreiben und umzusetzen. „Ich habe als 10-Stunden Kraft bei MERKUR begonnen und nach der Matura ein Pädagogik Studium mit dem Schwerpunkt ‘Sonder- und Heilpädagogik‘ angefangen“, erzählt Weigert. Im Rahmen ihrer Ausbildung war sie jahrelang für „Auftakt“ tätig, ein Unternehmen, das Menschen mit Behinderung beim Wohnen und in der Freizeit betreut. „Dabei habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Menschen mit Behinderung positiv entgegen zu kommen. Was man im Gegenzug dafür zurück bekommt ist Lebensfreude, absolute Offenheit und Ehrlichkeit. Und ich habe auch gelernt, dass ein Mensch mit Behinderung auf keinen Fall als Opfer behandelt werden möchte. Es liegt an uns allen, Menschen mit Behinderung Wertschätzung entgegen zu bringen, ihnen Lebensqualitäten zu ermöglichen und sie in Gesellschaft und Arbeit zu integrieren“, ist die Marktmanagerin überzeugt.

Mehrwert Inklusion

Wie die Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderungen gelingen kann, zeigen zwei Beispiele des MERKUR Marktes in der Geblergasse: 2015 beschäftigte der Markt den damals 15jährigen Claus* als Ferialpraktikanten. Er war ohne linken Arm auf die Welt gekommen. „Ich fand es sehr mutig von ihm, sich trotz seiner körperlichen Beeinträchtigung einer der härtesten Branchen zu stellen“, erinnert sich Weigert. Während der gesamten Zeit hatte der junge Mann eine Patin an seiner Seite und es gab regelmäßige Feedback-Gespräche mit Sabine Weigert: „Seine Offenheit hat mir sehr dabei geholfen in diesem – für mich damals neuen – Inklusionsprozess zu wachsen“. Der Ferialpraktikant war aber auch ein Gewinn für das gesamte Team: „Claus wurde voll integriert. Mein Team hat gelernt offen über Behinderung zu sprechen und es ist uns gelungen, den Menschen in den Vordergrund zu rücken.“ Auch für Claus war es ein wichtiger Schritt, gleich bei seinem ersten Job positive Erfahrungen zu sammeln. „MERKUR als so großes Unternehmen konnte da seine vielseitigen Möglichkeiten zeigen“, so Weigert.

Keine Berührungsängste

Ein zweites Beispiel für gelungene Integration von Menschen mit Behinderung gibt Georg*. Der junge Mann mit Asperger Syndrom startete 2017 seine integrative Lehre im MERKUR Markt in der Geblergasse 77. Ein detaillierterer Ausbildungsplan, enger Kontakt zur Berufsassistentin des BFI und zu den Eltern, sowie die intensive Begleitung eines Paten waren dabei zentrale Faktoren.

„Georg ist vollwertig in unserem Team aufgenommen worden und wird seine Lehre wie jeder andere Lehrling absolvieren. Die Verlängerung auf vier Lehrjahre ist dabei ein absoluter Vorteil. Das verschafft Georg genügend Zeit, unsere Filiale kennen zu lernen und auch wir können ihn besser kennen lernen“, sagt Weigert.

Soziale Sensibilisierung

Wie hoch der Stellenwert der Inklusion am MERKUR Standort in der Geblergasse 77 ist, belegen auch viele weitere Aktionen. So veranstaltete der Markt Ende November 2018 gemeinsam mit Phönix Project, Context und Wien Work On The Job einen Besuchstag für Jugendliche mit Behinderung beziehungsweise Personen mit Beeinträchtigungen.

Über „working by doing“ konnten die unterschiedlichen Abteilungen des MERKUR Marktes kennen gelernt werden: Von der Vitaminbar über die Feinkostabteilung bis hin zur Marktkonditorei. Dabei wurden Säfte produziert, Brezel und Brötchen hergerichtet oder Muffins verziert. Im Anschluss daran konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Speis und Trank eingehend über MERKUR informieren. Zum Abschluss fand eine Schnitzeljagd statt, bei der diverse Aufgaben gelöst wurden. „Mit dieser Aktion wollten wir den Besucherinnen und Besuchern der Info-Veranstaltung zeigen, wie der Arbeitsalltag in unserem MERKUR Markt ausschaut. Unseren Kundinnen und Kunden wollten wir signalisieren: Bei uns ist jeder Mensch willkommen – unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder Behinderung“, erklärt die Marktmanagerin. Und letztendlich diente der Besuchstag auch dazu, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MERKUR Marktes Geblergasse 77 noch stärker für soziale Themen zu sensibilisieren.

*Name von der Redaktion geändert