Geld statt Blumen

Bild1 Startschuss Frauenbefragung PID MartinVotava

Der Internationale Frauentag am 8. März zeigt alljährlich, wie wichtig und notwendig das Thema Gleichberechtigung nach wie vor ist. Zwar wurde seit dem ersten Frauentag 1910 schon einiges erreicht, aber dennoch liegt noch ein weiter Weg vor uns. Die Zeit der Pandemie hat die weiterhin bestehenden Probleme deutlich vor Augen geführt. Immer noch sind Frauen in einem wesentlich höheren Ausmaß für die Kinderbetreuung und das Haushalts- und Familienmanagement zuständig. Die Pandemie hat die Herausforderungen und Belastungen potenziert und noch deutlicher gezeigt unter welch enormen Druck Frauen stehen, wenn es um die Vereinbarkeit von Familienleben und Erwerbstätigkeit geht. In Wien sollen nun die Frauen selbst zu Wort kommen: „Corona hat das Leben der Wienerinnen verändert. Wir wollen jetzt ganz genau wissen, wie – und was die Wienerinnen wollen, welche Bedürfnisse und Wünsche sie haben. Daher können ab 8. März alle Wienerinnen bei der großen Frauenbefragung der Stadt Wien mitmachen“, sagt die Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.

Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál gab den Startschuss zur größten Wiener Frauenbefragung. Bis 10. April können alle Wienerinnen mitmachen. c PIDMartin Votava

Am 8. März, dem internationalen Frauentag, gab Kathrin Gaál den Startschuss zur großen Wiener Frauenbefragung. © PID/Martin Votava

Im ersten Teil der Frauenbefragung wurden die Wienerinnen Anfang des Jahres bereits in einer repräsentativen Befragung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in den verschiedensten Lebensbereichen befragt. „Die repräsentative Befragung unter mehr als 3.000 Frauen in Wien zeigt ganz klar, dass die Pandemie und ihre Folgen Frauen vor sehr große Herausforderungen stellen. Dabei geht es nicht nur um die direkten Folgen der Pandemie, sondern auch um Themen wie die Ungleichverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Die repräsentative Befragung beschreibt den Status Quo, der nächste Schritt, die partizipative Befragung ermöglicht Frauen, ihre Wünsche zu äußern“ so IFES-Geschäftsführerin Eva Zeglovits.

Die Forschungsinstitute IFES und OGM führen im Auftrag des Frauenservice Wien die Frauenbefragung in zwei Teilen durch. Um sowohl die Vielfalt der Wienerinnen abzubilden als auch ihre Teilhabe zu garantieren, wird die Frauenbefragung durch zwei Teile umgesetzt: Eine quantitative Befragung stellt die Repräsentativität sicher und wirft den Fokus auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise. Der partizipative Beteiligungsprozess (von 8.3. bis 10.4.2022) ermöglicht jedem Mädchen und jeder Frau in Wien, teilzunehmen und setzt den Fokus auf die Ansichten und Vorstellungen der Wienerinnen für die Zukunft. Insgesamt werden mindestens 5.000 Wienerinnen zu verschiedenen Schwerpunkten befragt werden. Das sind unter anderem die Themen Bildung, Erwerbsarbeit, unbezahlte Arbeit, Alltag/Freizeit und frauenspezifische Angebote. Das Endergebnis wird noch heuer erwartet. Auf dem Ergebnis aufbauend sollen dann konkrete Maßnahmen gesetzt werden, um Frauen und Mädchen in Wien in Zukunft noch besser unterstützen zu können.

Die partizipative Beteiligung findet online auf frauenbefragung.wien.gv.at statt. Die Teilnahme ist in insgesamt acht Sprachen (deutsch, englisch, türkisch, bosnisch, kroatisch, serbisch, arabisch, farsi) möglich. Damit wirklich alle Wienerinnen die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen, werden an ausgewählten Orten auch Straßenbefragungen durchgeführt und Papierfragebögen eingeholt. Damit sollen unter anderem vor allem ältere Frauen erreicht werden, um eine mögliche digitale Kluft zu überwinden und auch diese Gruppe von Wienerinnen einzubinden. Die „Wien, wie sie will“-Kampagne zur großen Frauenbefragung rund um den internationalen Frauentag hat zum Ziel, alle Wienerinnen zu ermutigen, am partizipativen Teil der Frauenbefragung teilzunehmen. Mit Social-Media-Videos und Print-Sujets, etwa auf Citylights, werden die Wienerinnen eingeladen, die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten.