Literaturpreise gibt es im deutschsprachigen Raum reichlich. Aber nur wenige werden an Menschen vergeben, die abseits oder zwischen den Kulturen leben. Eine kleine Auswahl.
Der „Fit for Life-Literaturpreis“ richtet sich an schriftstellerisch tätige Menschen, die professionelle Hilfe für die Bewältigung ihres Sucht- oder Alkoholproblems in Anspruch genommen haben. Für die diesjährige Ausgabe des Literaturpreises gab es knapp 50 Einreichungen. Aus diesen wählt eine Jury aktuell die zehn besten Texte aus. Die Preisverleihung findet am 16. Mai 2019 um 18.30 in der Bel Etage Galerie statt.
Zwischen den Kulturen
Der Exil-Literaturpreis ist ein Wettbewerb zur Förderung der Literatur von Autorinnen und Autoren, die aus einer anderen Kultur und Erstsprache kommen und in deutscher Sprache schreiben. Verliehen wird der Preis „Schreiben zwischen den Kulturen“ bereits seit 1997. Schriftsteller und Schriftstellerinnen wie Julya Rabinowich und Dimitré Dinev wurden durch das Projekt entdeckt und haben in der Edition Exil ihre ersten Texte und Bücher veröffentlicht. Der Exil-Literaturpreis soll Autorinnen und Autoren, die nach Österreich zugewandert sind, ermutigen, sich mit ihrer Lebenssituation literarisch auseinander zu setzen. Ziel des Projektes ist es, neue literarische Talente in Österreich zu entdecken und zu fördern. Jedes Jahr werden im Rahmen der Exil-Literaturpreise Preisgelder in der Höhe von 11.000 Euro vergeben. Derzeit entscheiden jeweils zwei Juryteams, die jedes Jahr neue zusammengesetzt sind, über die Vergabe der Preise.
Ohrenschmaus
Der Literatur-Wettbewerb Ohrenschmaus richtet sich an Menschen mit Lernbehinderung und Schreibtalent. Der Preis wird heuer bereits zum 13. Mal vergeben. Einreichungen sind noch bis zum 26. August 2019 möglich. Der Literaturpreis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert. Im Vorjahr haben 138 Autorinnen und Autoren ihre Texte eingereicht. Dieser Rekord soll heuer gebrochen werden. Erklärtes Ziel des von Franz-Joseph Huainigg initiierten Literaturpreises ist es, mehr lernbehinderte Menschen zum Schreiben zu bewegen und ihnen eine literarische Stimme zu geben. Die Texte lassen dabei auch Leserinnen und Leser, die selten mit behinderten Menschen in Berührung kommen, in eine ihnen noch unbekannte Welt blicken. Berührungsängste und Vorurteile werden dadurch abgebaut.
„Kein Mitleidsbonus, keine Peinlichkeit – einfach Literatur!“, sagt Felix Mitterer, der gemeinsam mit Franzobel, Eva Jancak, Heinz Janisch, Ludwig Laher und Barbara Rett die Jury bildet. Jedes Jahr lesen sie sich durch die gesamte Vielfalt der eingereichten Texte. Die prämierte Literatur überzeugt ausschließlich durch ihre Qualität. Alle Menschen mit Lernbehinderung, die schon 16 Jahre alt gewesen sind, können am Wettbewerb teilnehmen. Jede Art von Text ist willkommen. Eingereicht werden kann online oder über den Postweg. Alle Informationen und Kriterien gibt es hier.
Die Preisverleihung findet am 2. Dezember im Wiener Museumsquartier statt. Gregor Seberg und Chris Pichler werden die prämierten Texte vorlesen. Neben den 3 Hauptpreisen, die mit je 1.000,- Euro dotiert sind, wird es auch wieder den beliebten „Schokopreis“ geben: Ein Text wird auf der Banderole der Ohrenschmaus-Zotter-Schokolade abgedruckt. Auch unterjährig werden laufend Lesungen organisiert. Bereits am 28. März nimmt der Ohrenschmaus beim 2. Österreichischen Vorlesetag teil. Um 18 Uhr geht es in der Bücherei Philadelphiabrücke in Wien los. Der Eintritt ist frei, Barrierefreiheit ist gegeben.