Die 32-jährige Petrunya hat keinen Job und muss sich zu Hause mit einer Mutter auseinandersetzen, die nur das Negative in ihr sehen möchte. Als sie noch dazu aus einem unerträglichen Bewerbungsgespräch mit einem sexistischen Chef herauskommt, scheint sie die Welt vollkommen aufgegeben zu haben. In ihrer Hoffnungslosigkeit irrt sie durch die Stadt, bis sie zufällig in ein orthodox-christliches Ritual hineingerät. Alljährlich wirft ein Priester zum Dreikönigstag ein kleines hölzernes Kreuz in ein Gewässer, das die Männer der Stadt wieder finden sollen. Der Finder wird mit Glück, Freude und Wohlstand belohnt. Spontan springt Petrunya in das eiskalte Wasser und findet als Erste das Kreuz. Anstelle von Glück und Freude drohen ihr jedoch Hass und Wut. Die Stadt und der Klerus sehen Petrunyas Verhalten als eine blasphemische Entweihung ihrer heiligen Tradition. So sieht sie sich nicht nur verbaler Erniedrigung und körperlicher Gewalt ausgesetzt, sondern wird auch noch von der Polizei festgenommen.
So unglaublich wie die Geschichte klingen mag, so wahr ist sie. 2014 nahm eine Frau in der nordmazedonischen Stadt Štip an der Zeremonie teil und musste dafür kämpfen, das Kreuz behalten zu dürfen. Inspiriert von dieser wahren Begebenheit behandelt die Regisseurin Teona Strugar Mitevska in ihrem aktuellen Film Gott existiert, ihr Name ist Petrunya schwere Themen wie Sexismus und religiös bestimmte Misogynie auf eine leichte und mitunter witzige Art und Weise. Der Film verliert dennoch nicht an Ernsthaftigkeit. Dies liegt vor allem an dem spannenden Charakter Petrunya: eine durch ihre realitätsnahe Darstellung sehr sympathische und starke Figur, die durch ihren ruhigen und beherrschten Charakter deutlich aufzeigt, wie absurd sich die aufgebrachten Männer in den Institutionen wie Kirche und Polizei verhalten. Kinostart ist am 22. November 2019.