Thomas Nemec und Erich Müller haben sich dem Werkstoff Zement verschrieben. Daraus fertigen sie Möbel in klarem, minimalistischem Look. Das Designer-Duo setzt dabei nicht nur ästhetische, sondern auch funktionale Akzente.
Das Geschäft von „cemen.t“ liegt in der Fußgängerzone der Novaragasse gleich beim U2-Ausgang Taborstraße. In der Auslage stehen drei Zementtischchen auf zarten Holzbeinen. „Das sind unsere jüngsten Werke“, erklärt Thomas Nemec. Er machte sich vor zehn Jahren mit „cemen.t“ selbständig. Der Name ist Programm und gleichzeitig Visitenkarte des Firmengründers: Rückwärts gelesen ergibt das nämlich den Namen Möbelbauers. „Mich hat Zement immer schon interessiert“, erzählt der gebürtige Marchfelder. Erste Kontakte mit dem Werkstoff hatte er bereits in den 1980er Jahren, als er in Stoob die Landesfachschule für Keramik und Ofenbau besuchte. Nach einigen Jahren als Hafner machte sich Nemec schließlich als Möbeldesigner selbständig. Von ihm stammen auch die meisten Entwürfe zu den Wohnobjekten, obwohl „wir die Ideen dann noch gemeinsam weiterentwickeln“, so Nemec. Seit kurzem ist Erich Müller als gelernter Formengießer mit an Bord.
Trotz des Baustoffs Zement sind die Möbel erstaunlich leicht und warm. Das liegt daran, dass die Stücke innen hohl sind. Die Möbel und Designstücke werden gegossen. „Es hat einige Jahre gedauert, bis wir da die ideale Technik gefunden haben“, erinnert sich Nemec. Abgeschlossen sei die Entwicklung aber noch lange nicht: “Wir arbeiten ständig daran, noch perfekter zu werden”.
Beton für Fortgeschrittene
Mittlerweile findet sich im Sortiment der Möbelmanufaktur Couch-, Eß-, und Wandtische, Hifi-Möbel, Lampen oder Schiebetüren. Eines der ersten Stücke des Designer-Teams waren Weinkühler (im Bild). Das sind Tische in unterschiedlichen Größen mit integriertem Weinkühlfach. Zu den jüngsten Erfindungen der Gruppe zählen Tische mit einer Oberfläche aus italienischen Zementfließen in Marokkanischem Design: „Dafür haben wir eine eigene Lasur entwickelt, wodurch die Tische auch im Freien stehen können“, sagt Nemec. Aktuell arbeitet Nemec an „schwebenden Pulten“ für einen Wiener Frisör-Salon. „Wir produzieren unsere Möbel ganz nach den Wünschen unserer Kunden und sind für alle Ideen offen“, beschreibt Nemec. Zu sehen sind die Möbel von „cemen.t“ in der Novaragasse 5 im zweiten Bezirk in Wien.
Öffnungszeiten: Mo – Do 14 -18 Uhr