Das Redaktionsteam des Access Guide Magazins war auf Lokalaugenschein in der Hundezone Alterlaa. Dort fragte es bei Hundebesitzer*innen nach, wie das Leben mit einem Vierbeiner ist. „Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?“, war Arthur Schopenhauer überzeugt. Der 1860 verstorbene Philosoph legte sich schon als Student seinen ersten Pudel zu. Sigmund Freud entdeckte seine Liebe zu den Vierbeinern erst im Alter. Der Begründer der Psychoanalyse hatte bis an sein Lebensende immer einen Chow an seiner Seite.
Die Vorliebe für Chows teilt auch Anna S. Die Reporter*innen des Access Guide Magazins trafen die Pensionistin in der Hundezone Alt Erlaa: „Meine Amy ist elf Jahre alt und ein ausgebildeter Therapiehund“, erzählt die Hundebesitzerin. Amy habe ihr nach einer langen, schweren Krankheit geholfen, wieder zurück ins Leben zu finden. „Als ich mein Bett nicht mehr verlassen konnte, war Amy immer für mich da. Sie hat meine Heilung liebevoll unterstützt. Ein Leben ohne sie kann ich mir gar nicht mehr vorstellen“, sagt Anna S., der es durch die täglichen Spaziergänge und die regelmäßige Bewegung heute insgesamt viel besser geht.
Frieda P., die Besitzerin eines neunjährigen Boxermischlings namens Tilidi, kann sich ebenfalls auf ihren treuen Vierbeiner verlassen. In die Hundezone geht die 50-Jährige aber nicht mehr mit ihrem geselligen, ruhigen Gefährten. „Da bin ich in letzter Zeit immer wieder Hundehassern begegnet und ich hab auch gehört, dass viele Giftköder ausgelegt wurden“, zeigt sich die Hundebesitzerin besorgt.
Auf den Hund gekommen
Zum Hundeliebhaber wurde Albin R. erst durch seine Freundin. „Ich selbst bin mit Katzen aufgewachsen. Aber meine Liebste hätte mich nie genommen, wenn ich ihren Hund nicht akzeptiert hätte“, erinnert sich der 40-Jährige. Inzwischen hat das Paar gemeinsam zwei Hunde und eine Katze, die sich gut miteinander vertragen. „Ein Hund ist ein echter Eisbrecher, wenn es darum geht, neue Menschen kennen zu lernen. Ich habe in der Hundezone sogar schon Freundschaften geschlossen“, beschreibt Albin R. Außerdem brauche ein Hund täglich Bewegung und das schütze auch ihn davor, zum Couch-Potatoe zu werden. Wer sich einen Hund anschaffen möchte, sollte sich seiner Meinung nach aber auch bewusst sein, dass damit finanzielle Kosten und viel Zeitaufwand verbunden sind. „Manchmal gibt es auch Probleme mit Nachbarn, die sich aufregen, weil der Hund bellt. Es gibt auch Leute, die sich davor fürchten, mit dem Hund im Lift zu fahren“, weiß Albin R. aus Erfahrung. Trotzdem überwiegen für ihn die positiven Aspekte in der Mensch-Hund-Beziehung.
Das bestätigt auch Claudia K. Die 58-Jährige ist nach ihrer Scheidung vom achten Wiener Gemeindebezirk nach Alt Erlaa gezogen. Vor vier Jahren hat sie beim Spazierengehen einen Dalmatiner-Welpen gefunden: „Ohne Halsband und kein Besitzer weit und breit. Weil mir das Hündchen leid getan hat, hab ich es mit nach Hause genommen und es gefüttert und ihr zu Trinken gegeben“, erzählt Claudia. Nachdem die Suche nach einem Besitzer erfolglos verlief, entschloss sie sich, den Hund zu adoptieren. „Heute könnte ich nicht mehr ohne Cindy sein. Sie gibt meinem Leben Liebe, Zuneigung, Sicherheit und ist eine treue Gefährtin geworden.“