Masterplan Gehen

Blick vom Bisamberg © Mobag Christian Fuerther

Mitte Juni luden die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt zur Wanderveranstaltung „12 Stunden LiDo“. Das Projekt fördert verschiedene Maßnahmen zum Zu-Fuß-Gehen in den Bezirken links der Donau, also im 21. und 22. Bezirk. Die Teilnehmenden hatten dabei die Möglichkeit, eine Gesamtstrecke von über 50 km zurückzulegen und dabei die Schönheit der Natur sowie kulturelle Highlights zu erleben. Mit fünf Raststationen entlang der Strecke war auch für das leibliche Wohl der Wandernden bestens gesorgt.

LiDo geht ist ein wichtiger Puzzlestein für die Mobilitätswende in der Donaustadt. Zu-Fuß-Gehen ist die umweltfreundlichste, nachhaltigste und gesündeste Art, sich fortzubewegen, die obendrein am wenigsten Ressourcen verbraucht. Fußgänger:innen sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen und wir sehen es als unsere Aufgabe, sie zu schützen und zu unterstützen”, so Luise Däger-Gregori, Gemeinderätin und Sprecherin für Fußgänger:innen.

Die Route führte von der Freizeitoase Donauinsel über den Marchfeldkanal bis hin zum Ausblick über Wien vom Bisamberg aus. Entlang der nördlichen Stadtgrenze ging es weiter nach Süßenbrunn und durch den malerischen Norbert-Scheed-Wald. Auch die Seestadt, Europas modernstes Stadtentwicklungsgebiet, sowie die wildromantische Lobau waren Teil der Wanderstrecke. Ein abwechslungsreiches Kulturprogramm bot an vorgegebenen Stationen von Konzerten über Kinderschminken bis hin zu einem Mitmachzirkus Vielfalt für Jung und Alt.

Am Copa Beach © Mobag Christian Fuerther

Copa Beach © Mobag/ Christian Fuerther

Mit Initiativen wie dem 12-Stunden-LiDo-Wandertag und dem Masterplan Gehen will die Stadt Wien Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs setzen. Wichtig dabei sei auch, Alltagswege für die Fußgänger:innen zu verbessern. Die Attraktivierung der Gehwege fördert die umweltfreundliche Mobilität und bietet sowohl im Alltag als auch in der Freizeit großartige Möglichkeiten. Fußgänger:innen stellen in der Donaustadt mit 20 Prozent den zweithäufigsten Mobilitätstyp dar, wie die SORA Studie „Zukunftsbilder Donaustadt II“ zeigt. Der Anteil der Fußgänger:innen steigt mit dem Alter: Während nur 10 Prozent der unter 30-Jährigen ihre täglichen Wege zu Fuß zurücklegen, sind es bei den über 60-Jährigen 35 Prozent. Insgesamt gehen 20 Prozent der Donaustädter:innen regelmäßig zu Fuß. Das Projekt „LiDo geht“ zielt darauf ab, diese Zahl zu erhöhen.

Als Anstoßmotivation haben die Bezirke 21 und 22 eigene Masterpläne für das Zu-Fuß-Gehen angekündigt. Diese Pläne ermöglichen es den Bezirken, finanzielle Mittel des Bundes für Fußgängerzonen, breite Gehsteige und andere Maßnahmen zur Verbesserung des Zu-Fuß-Gehens zu erhalten. Bisher wurden mehr als 500 konkrete Hinweise und Wünsche von Bürger:innen gesammelt, die in die zukünftigen Masterpläne einfließen. Das Zu-Fuß-Gehen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende und damit zum Klimaschutz. Die Stadt Wien hat das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, wie im Wiener Klimafahrplan festgelegt ist. Die Mobilitätswende ist ein Schlüsselfaktor zur Erreichung dieser Klimaziele.