Authentisches Diversitätsmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung – gerade auch in der Tech-Branche. Pride Biz Austria rief daher gemeinsam mit der Fachhochschule Technikum Wien, IBM und der Technischen Universität Wien die Inititative Queer*in Tech ins Leben. Der Start erfolgte am 18. April 2024 im Rahmen eines feierlichen Launch-Events.
Wer heutzutage die besten Fachkräfte einstellen und halten möchte, kommt an glaubwürdigem Diversity Management nicht vorbei. Eine der brennendsten Fragen in diesem Zusammenhang ist jene, wie die Arbeitswelt so gestaltet werden kann, dass alle Mitarbeitenden ihr Potenzial in einem innovativen Umfeld voll entfalten können. Insbesondere in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind Mitglieder ausgegrenzter Gruppen wie etwa der LGBTIQ+ Community mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Erfolgreiches Employer Branding mit gelebtem Diversity Management wird zwar auch hier zunehmend als Must-have erachtet, allzu oft scheitern Diversity-Initiativen jedoch weiterhin an mangelnder Erfahrung und Kenntnis der komplexen Vielfaltsthematik. Erfahrungsaustausch und Vernetzung können hier Abhilfe schaffen und die Initiative Queer*in Tech erweitert das heimische Unterstützungsangebot für queere Talente und Entscheidungsträger_innen.
Nach der Begrüßung durch die Gründungsmitglieder – Pride Biz Austria, Fachhochschule Technikum Wien, IBM und Technische Universität Wien – sowie einem kollektiven Aufruf „Weshalb es Queer*in Tech braucht“, boten die Science Busters Elisabeth Oberzaucher und Peter Weinberger dem Publikum eine beeindruckende Show, die zahlreiche Facetten der Wissenschaft umfasste. Es folgten Erfahrungsberichte aus der Industrie sowie Impulse aus der LGBTIQ+ Community und die Möglichkeit, Networking zu betreiben. „Ziel der Initiative ist es, ein Bindeglied zwischen Universitäten und Fachhochschulen auf der einen und Tech-Unternehmen auf der anderen Seite zu bilden. Queer*in Tech ist eine logische Konsequenz: Hochschulen bieten diversitätsorientierte Lern- und Arbeitsumfelder und für Unternehmen der Tech-Branche ist es wichtiger denn je, sich als diversitätsorientierte Arbeitgeber:innen aufzustellen. Pride Biz Austria trägt im Rahmen der Initiative gemeinsam mit den weiteren Founding Members dazu bei, dass LGBTIQ+ Diversity in diesen Unternehmen Einzug hält und sich queere Talente entfalten können“, erklärt Astrid G. Weinwurm-Wilhelm, Präsidentin von Pride Biz Austria.
Die Relevanz der engeren Zusammenarbeit der Hochschullehre und der Wirtschaft betonte auch Mariella Müller, Gender, Diversity & Inclusion Leaderin an der FH Technikum Wien: „Die Anerkennung der Diversität ihrer Mitarbeiter:innen wird ein zentrales Thema für Unternehmen sein, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Fachhochschulen arbeiten eng vernetzt mit der Wirtschaft zusammen und bieten ihr direkten Zugang zu den besten Talenten. Die Studierenden sind ein Diversity-wertschätzendes Umfeld im Fachhochschulbereich gewohnt und erwarten dies auch von ihren zukünftigen Arbeitgeber:innen. Nur wenn Mitarbeiter:innen ihr authentisches Selbst im Arbeitsumfeld leben können, sind sie in der Lage ihr ganzes Potential zu entfalten.“
Die Bedeutung der Initiative für die Tech-Branche zeigt auch die aktive Beteiligung des internationalen IT-Unternehmens IBM an der Entwicklung und Durchführung des Projekts. „Diversity ist ein selbstverständlicher Bestandteil der IBM Unternehmenskultur, der wesentlich zum Geschäftserfolg beiträgt. Diversity ist sozusagen in unserer DNA verankert. Wir glauben fest daran, dass diverse Teams, in denen sich alle Mitglieder wohl fühlen, die beste Leistung bringen. Daher unterstützen wir die Queer*in Tech Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Sichtbarkeit von queeren Menschen in technischen Rollen und Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern“, erklärt Marco Porak, Geschäftsführer von IBM Österreich.
Dass sich ein inklusives Arbeitsumfeld positiv auf Produktivität und Unternehmenserfolg auswirkt weiß auch Univ. Prof. Stefan Jakubek, Sprecher des LGBTIQ* Ally Netzwerks der TU Wien: „Die Förderung von Vielfalt und Inklusion ist gerade in den MINT-Fächern und in technologieorientierten Unternehmen entscheidend, um Entwicklungen und Lösungen zu schaffen, die unsere diverse Gesellschaft repräsentieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Universitäten und der Industrie in Bezug auf Themen der Diversität fördert den Austausch von Wissen und Best Practices und schafft so eine inklusive Kultur, in der sich queere Personen wertgeschätzt und sicher fühlen. Solch ein Umfeld steigert damit auch die Innovationskraft und Effektivität der Organisationen und unserer Gesellschaft.“