Sonne ohne Reue

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Der Frühsommer steht vor der Tür und damit auch die Zeit der intensivsten UV-Strahlung. Das erfordert richtigen Sonnenschutz für alle, die sich im Freien aufhalten. Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie informieren auch heuer wieder mit zahlreichen Aktivitäten in ganz Österreich über die Gefahren der Sonne, die Notwendigkeit des Sonnenschutzes und die regelmäßige Kontrolle der Haut.

Von April bis Anfang September ist die Belastung durch UV-Strahlung am intensivsten. In diesen Monaten sollte während der Mittagszeit von 11.00 – 15.00 Uhr die direkte Sonne gemieden werden, der beste Aufenthaltsort im Freien ist in dieser Zeit der Schatten. „Vor allem jene Menschen, die tagtäglich im Freien sind, sollten sich bewusst sein, dass sie viele Stunden täglich der UV-Strahlung ausgesetzt sind und damit ein höheres Hautkrebs-Risiko haben,“ erklärt Univ. Prof. Dr. Erika Richtig, Dermatoonkologin und Vorstandsmitglied der Österreichischen Krebshilfe. „Schatten, Hut, T-Shirt, Sonnenbrille und Sonnencreme sind die wichtigsten Schutzmaßnahmen dabei.“

Die Stärke der UV-Strahlung der Sonne wird mit dem UV-Index von 1 bis 11 dargestellt. Je höher dieser Index, desto intensiver und schädlicher ist die UV-Strahlung. Der häufigste Schaden durch UV-Strahlen ist neben der Hautalterung, die sich durch Faltenbildung und Pigmentflecken zeigt, vor allem der Sonnenbrand. Bei immer wieder kehrenden UV-Überdosierungen sind die Reparaturmechanismen der Haut überfordert und es können dauerhafte Schäden an der Erbsubstanz der Hautzellen entstehen. Das führt von der Entartung der betroffenen Zellen bis hin zu Hautkrebs. „Unsere Haut vergisst nicht! Gerade Sonnenschäden, die im Kindes- und Jugendalter passiert sind, legen schon den Grundstein für spätere Hautkrebserkrankungen,“ so Erika Richtig

Früherkennung rettet Leben

1988 von der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie ins Leben gerufen, ist „Sonne ohne Reue“ die älteste Vorsorge-Aktion der Krebshilfe. „Unsere Botschaft seit 36 Jahren: Das Melanom ist heilbar, wenn es frühzeitig erkannt und entfernt wird,“ erklärt Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.

Das frühzeitige Erkennen und die ausreichende dermato-chirurgische operative Entfernung (Exzision) ist die Therapie der Wahl bei Hautkrebs. „Durch diese Maßnahme können mehr als 90% aller Patient:innen geheilt werden,“ erklärt Univ. Prof. Dr. Christoph Höller von der Arbeitsgruppe Melanom und Dermatoonkologie der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie.

Kommt es dennoch zum Auftreten von Metastasen, ist die Situation nicht aussichtslos. Die Therapie von fortgeschrittenem Hautkrebs ist durch die Errungenschaften der zielgerichteten Krebstherapie und der immunonkologischen Therapie in den letzten 15 Jahren wesentlich verbessert worden: „Es stehen uns heute Medikamente zur Verfügung, die Metastasen unterschiedlicher Hauttumore zum Rückgang bringen, langfristige Remissionen und sogar Heilungen erzielen können,“ so Höller. Dafür stehen heute zielgerichtete „targeted therapies“, die Tumorzellen im Wachstum blockieren können, als auch immunonkologische Therapien, die die Abwehr steigern können, indem sie die Blockade des Immunsystems aufheben, zur Verfügung.

„Dieser positive Ausblick darf aber nicht der Grund sein, primäre und sekundäre Hautkrebs-Präventionsprogramme zu vernachlässigen,“ bekräftigt Erika Richtig. „Besonders Personen mit sehr hohem Risiko sollten langdauernde Aufenthalte in der Sonne vermeiden.“ Vor allem Personen mit Hauttyp 1 + 2 – also jene Menschen mit heller Haut, hellen Haaren und hellen Augen – zählen zur Risikogruppe.

„Der Schlüssel zur Hautkrebs-Vorsorge ist der richtige Sonnenschutz, der sich am Hauttyp orientiert,“ erklärt auch Krebshilfe Geschäftsführerin und Projektleiterin Mag. Martina Löwe. „Um möglichst leicht seinen individuellen Hauttyp festzustellen, bieten wir auf www.sonneohnereue.at einen interaktiven Hauttypentest an.“ Mit der Beantwortung von 10 Fragen zu Haut- und Haarfarbe sowie zum Verhalten der Haut in der Sonne erhält dabei jede Interessentin, jeder Interessent seinen Haut-Typ, mit konkreten Angaben zu dem individuell richtigen Sonnenschutz. „Auch in unserer neuen Broschüre informieren wir ausführlich über UV-Strahlung, den richtigen Sonnenschutz und Hautkrebsfrüherkennung,“ ergänzt Löwe. Die Broschüre ist kostenlos in allen Apotheken, bei Dermatologen und der Krebshilfe erhältlich.