Soziale Verantwortung

Traude Kogoj, Diversity Beauftragte, ÖBB-Konzerns ©ÖBB/Christian Zenger

Die ÖBB sind einer der größten Leitbetriebe Österreichs. Als solcher sind sie sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst. Mag.a Dr.in Traude Kogoj ist Diversity Beauftragte des ÖBB-Konzerns. Im Interview erklärt sie, warum Gleichbehandlung und Antidiskriminierung nicht verhandelbar sind.

Access Guide Magazin: Wie sieht Ihr Engagement im Bereich Diversität und Inklusion aus? 

Traude Kogoj: Wir beobachten unsere Umwelten und wollen die besten MitarbeiterInnen für unseren Konzern begeistern. Letztere haben ein klares Bild vom perfekten Unternehmen, in dem sie anheuern wollen. Und zu diesem Bild zählt auch, ob ein Unternehmen aktives Diversity Management betreibt; Die ÖBB setzen dabei in allen Diversitätskategorien umfängliche Aktivitäten.

Access Guide Magazin: Wie wichtig ist CSR für Ihr Unternehmen?

Traude Kogoj: Die ÖBB sind einer der größten Leitbetriebe Österreichs, deswegen tragen die ÖBB auch große Verantwortung für die Gesellschaft. Gerade durch den gesamthaften Ansatz – nämlich die ökonomische, ökologische und soziale Performance transparent zu machen und abgestimmt mit Stakeholder-Interessen zu steuern – macht das CSR-Management zu einem wichtigen Instrument der Unternehmenssteuerung und Weiterentwicklung.

Access Guide Magazin: Durch welche Aktivitäten wird das Thema bei Ihnen umgesetzt?

Traude Kogoj: Ein zentraler Punkt ist die Einbeziehung der Stakeholder um die Relevanz von Geschäftsaktivitäten zu bewerten. Das stärkt den Dialog mit Anspruchsgruppen und ermöglicht eine Art Akzeptanzprüfung. Das Ergebnis eines solchen Dialogprozesses sind die Identifikation von Handlungsfeldern und Themen, die dann, mit Zielen und Maßnahmen hinterlegt, bearbeitet und weiterentwickelt werden. Die bedeutenden strategischen Handlungsfelder der ÖBB sind zum Beispiel Klimaschutz & Umwelt, Kunden & Innovation, Region & Gesellschaft und Unternehmen & MitarbeiterInnen.

Access Guide Magazin: Welche Rolle spielen Ihre MitarbeiterInnen bei der Umsetzung ihrer sozialverantwortlichen Unternehmensstrategie?

Traude Kogoj: Soziale Verantwortung kann genauso wenig angeordnet werden, wie empathisches Handeln oder Fürsorglichkeit. Was Unternehmen allerdings tun können, ist, sich Werte in der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz zu geben; einer unserer zentralen Werte lautet WIR VOR ICH! Gepaart mit dem Grundsatz, dass Gleichbehandlung und Antidiskriminierung nicht verhandelbar sind, bauen wir auf einem starken Fundament, auf dem sich sozialverantwortliches Handeln der MitarbeiterInnen gut entfalten kann.

Access Guide Magazin: Welche Chancen bieten Sie Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen?

Traude Kogoj: Unser Konzern verfügt über ein mehrfach ausgezeichnetes Gesundheitsmanagement mit Schwerpunkt Prävention und Resilienz. Hier arbeiten wir mit den modernsten Methoden der HR Analytics und in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsmedizin. Darüber hinaus haben wir seit einem Jahr ein konzises Programm für MitarbeiterInnen mit Behinderungen, mit dem Ziel, alle relevanten Prozesse im Sinne unserer KollegInnen möglichst inklusiv und barrierefrei zu gestalten.

Access Guide Magazin: Wo werden in Zukunft die Schwerpunkte Ihrer CSR-Aktivitäten liegen?

Traude Kogoj: Klimaschutz ist einer der wichtigsten Schwerpunkte. Der Kampf gegen den Klimawandel ist in den nächsten 50 bis 100 Jahren eine der Herausforderungen der Menschheit. Weltweite Bemühungen und auch europäische bzw. nationale Zielsetzungen geben den Weg vor. Ein Technologiewechsel und auch neue Denk- und Handlungsmuster werden notwendig sein. Die Mobilität spielt dabei eine zentrale Rolle. Die ÖBB sind jetzt schon einer der klimafreundlichsten Mobilitätsanbieter Österreichs und sehen sich als Teil der Klimalösung. Wir wollen aber auch in Zukunft, in einer sich verändernden Mobilitätslandschaft, weiterhin eine wesentliche Rolle einnehmen. Deswegen arbeiten wir gerade an einer umfassenden ÖBB-Klimaschutzstrategie 2030. Wir werden die Mobilität der Zukunft mitgestalten.