Der Weg hin zur Gleichstellung von Frauen in den Führungsetagen der Wirtschaft ist noch weit. Das untermauern auch die Ergebnisse des aktuellen Reykjavík Index for Leadership, einer Befragung in den G7-Staaten sowie in den nordischen Ländern: Jede Zweite fühlt sich unwohl, wenn eine Frau an der Spitze eines Unternehmens steht. Um Vorurteile abzubauen und den gesellschaftlichen Wandel zu beschleunigen, hat the female factor (TFF) mit Unterstützung der Stadt Wien im Jahr 2022 die globale Initiative Leadership:Redefined ins Leben gerufen. Ziel ist es, Führungsqualitäten neu zu definieren, die wirtschaftliche Partizipation von Frauen zu stärken und zukünftigen Generationen den Weg in diversere Führungsetagen zu ebnen.
Der Global Leaders Summit am 19. September 2024 bildet nun den Höhepunkt der Initiative und macht Wien zum Hotspot für weibliche Führungskräfte aus aller Welt. Neben 600 internationalen Managerinnen werden auch hochkarätige Speakerinnen wie Jes Wolfe, CEO von Rebel Girls, im Wiener Rathaus zusammenkommen, um über die Zukunft der Führung zu diskutieren und gemeinsam fortschrittliche Ideen zu entwickeln. Neben der Gleichstellung von Frauen wird auch das Thema künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen auf die moderne Führung im Mittelpunkt stehen.
„Wien steht seit jeher für Vielfalt und Inklusion. Hier haben herausragende Frauen in vielen Bereichen neue Maßstäbe gesetzt. Deshalb war es für uns nur logisch, diese weltweit ausgerichtete Initiative zu unterstützen. Damit und mit dem Global Leaders Summit unterstreichen wir den Stellenwert von Frauen in wirtschaftlichen Führungspositionen. Denn wir wissen, dass es auch für den unternehmerischen Erfolg von großer Bedeutung ist, Führungspositionen divers und innovativ zu besetzen“, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Mit Unterstützung der Stadt Wien hat die globale Initiative Leadership:Redefined den Startschuss für den Wandel hin zu einer diversen Wirtschaft gesetzt – nicht nur in den Unternehmen, sondern auch in den Köpfen der Menschen. Die Initiative basiert auf mehreren Studien von Zenger Folkman, die eindeutig belegen, dass weibliche Führungskräfte und gemischte Führungsteams zu wirtschaftlichem Erfolg führen. Seit dem Jahr 2022 hat die Initiative 365 ausgewählte weibliche Führungspersönlichkeiten und ihre Geschichten vor den Vorhang geholt und rund 8 Millionen Frauen in 96 Ländern erreicht. Außerdem vernetzten sich darüber Tausende Unternehmerinnen auf der ganzen Welt miteinander.
„Solange wir an alten Vorurteilen festhalten, werden wir die Führungsrollen von morgen nicht neu definieren können. Die Verantwortung für ein gesellschaftliches Umdenken liegt bei uns allen – als Individuen, Unternehmen, Medien und Regierungen. Umso wichtiger ist die Unterstützung der Stadt Wien für dieses Projekt. Unsere Initiative Leadership:Redefined setzt genau hier an: Gemeinsam müssen wir diese Verantwortung übernehmen, um eine neue Ära der Führung zu gestalten, die von Vielfalt und Chancengleichheit geprägt ist. Unser Ziel ist, dass es für die nächste Generation selbstverständlich wird, bei der Unternehmensführung keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern zu machen“, sagen Mahdis Gharaei und Tanja Sternbauer, die Gründerinnen von the female factor.
Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen
Der Reykjavík Index for Leadership misst, wie die Gesellschaft Frauen und Männer hinsichtlich ihrer Eignung für Führungsaufgaben wahrnimmt und untersucht, wie zufrieden die Gesellschaft insgesamt mit weiblichen Führungskräften ist. Die aktuellen Ergebnisse zeigen einen beginnenden Abwärtstrend in den G7-Ländern. Zusätzlich wurden in diesem Jahr (2023/24) Daten aus allen nordischen Ländern, einschließlich Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden und den Niederlanden erhoben. Nachfolgend einige der Ergebnisse:
Sowohl Männer als auch Frauen haben Vorurteile gegenüber Frauen in Führungsrollen: Die Daten der G7-Staaten zeigen nicht nur eine wachsende Kluft zwischen den Geschlechtern, sondern auch einen Rückschritt bei der Haltung von Frauen gegenüber anderen Frauen in Führungspositionen: Von 75 Indexpunkten in 2022/23 auf 73 Indexpunkte in 2023/24. Männer haben noch größere Vorurteile: von 70 Indexpunkten in 2022/23 auf 66 Indexpunkte 2023/24.
Junge Menschen sind voreingenommener als ihre Eltern: So erreicht die Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen im Jahr 2018/19 noch 73 Indexpunkte, während die 18- bis 34-Jährigen bei 70 Indexpunkten liegen. Im Jahr 2023/24 ist der Unterschied zwischen den Generationen mit 11 Indexpunkten fast viermal so groß: Die Zahl der Indexpunkte bei 55- bis 65-Jährigen ist auf 75 gestiegen, während die der 18- bis 34-Jährigen auf 64 zurückgefallen ist.
Beim Global Leaders Summit am 19. September 2024 im Wiener Rathaus stehen die Themen Transparenz und Gleichberechtigung, finanzielle Unabhängigkeit von Frauen sowie die Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf die moderne Führung im Mittelpunkt. Den Auftakt macht Vicky Petrie aus Großbritannien mit der Präsentation der aktuellen Ergebnisse des Reykjavík Index for Leadership 2024, bei dem sie Senior Researcher war. Co-Founder und President, Joe Folkman präsentiert darüber hinaus die Ergebnisse der Studien über die Unterschiede der Führungsqualitäten von Frauen und Männern. Zum Abschluss zeigt Jes Wolfe, CEO von Rebel Girls aus den USA, in einem Kamingespräch, welche Wirkung Geschichten und Vorbilder auf die nächste Generation weiblicher Führungskräfte haben. Die Marke Rebel Girls bietet preisgekrönte Bücher und Podcasts an: Mit Erfolgsgeschichten von Frauen aus dem wahren Leben sollen Mädchen gestärkt werden und zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen. Darüber hinaus steht der Tag ganz im Zeichen des Networkings und des Austauschs der Führungskräfte untereinander.