Unterwegs in Liesing

Alterlaa baum

Das Institut Phönix Project befindet sich im 23. Bezirk gleich gegenüber von den Wohntürmen Alterlaa und dem Harry Glück Park. Die Teilnehmer*innen von Eranos, einem Projekt zur beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen, haben im Rahmen des Sommerprojekts „Gehen“ die nähere Umgebung erkundet.

Baum Rebekka

Rebekka* liebt Bäume

Clara* mag die „riesigen, klobigen Bauten des Wohnparks nicht besonders. Der Bau ist in vielerlei Hinsicht in die Jahre gekommen. Vor allem die Bezeichnung ,Block‘ stört mich, weil mir dazu zwangsläufig der Begriff ,Blockwart‘ einfällt und mein Großvater, der zeit seines Lebens stolz darauf war, einst ein Blockwart gewesen zu sein. Ich spaziere durch den Park – ein Baby raunzt, drei Mädchen mit Kopftüchern plaudern und die Vögel zwitschern. Der Eingang zum Kindergarten liegt gleich neben dem zur Kirche. Auf einem Balkon entdecke ich ein rot gestrichenes Vogelhäuschen. Aus einigen Fenstern hängen Regenbogen-Fahnen – Love is Love! Ein Gärtner gießt mit einem Wasserschlauch Pflanzen und Beton –

Alterlaa 1

  Manuels* Perspektive

es dampft. Das Wasser fließt in kleinen Bächen den Weg runter. Der Gärtner zieht seine Schuhe aus, kühlt die Füße im Gießwasser und grinst. Ich mach es ihm nach und finde es herrlich! Ein alter Mann geht am Stock vorbei. Ich frage mich, wo ich gerne leben würde, wenn ich alt bin. Der Wind wirbelt Blätter durch die Luft. Ich lehne mich an eine Platane und kratze etwas Rinde ab. Darunter entdecke ich eine Insektenlarve. Ob daraus einmal ein Schmetterling wird?”

Gassi gehen

Alterlaa Hund

Zoe* hält die Szene mit dem Hund fest

Dani*, Mulikuh* und Kurt Detlev* spazieren zu dritt durch den Park. Kurt kennt den Spielplatz bereits, weil dort vor einigen Monaten ein Fotoshooting stattgefunden hat. Im Rahmen eines Workshops zum Thema „Masken“ ließ sich Kurt als „Pestarzt“ mit einer Schnabelmaske aus Leder ablichten. Beim Ahornbaum erinnert er sich daran, wie er die Früchte des Baumes als Nasenzwicker verwendet hat. Pumuckl*, Zoe* und Mulikuh* beobachten „eine Frau, deren Hund sich plötzlich hinsetzt, als würde er sich kratzen wollen, sich dann aber auf den Rücken dreht und seinen weißen Bauch herzeigt. Ein anderer Hund hebt das Hinterbein und pinkelt wie ein Rüde an einen Baum. Darauf sagt sein Besitzer: „He du bist a Weibchen, Hawara!“ Und Rebekka* widmet ihre Aufmerksamkeit den Bäumen: „Ich liebe die Natur!”

Fortsetzung folgt!

*Namen geändert