Mitte September startete die Bundesjugendvertretung (BJV) ihre neue Kampagne „Die Krise im Kopf“. Damit soll auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht werden. „Seit der Pandemie hat sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dramatisch verschlechtert. Jedes dritte Kind und jeder dritte Jugendliche hat psychische Probleme. Jetzt muss alles daran gesetzt werden, dass die psychische Krise junger Menschen nicht zur versteckten Krise der Pandemie wird“, erklärt BJV-Vorsitzender Julian Christian.
Die dramatische Situation ist durch zahlreiche Studien belegt: Die negativen psychischen Auswirkungen der Pandemie, wie Depression, Einsamkeit oder Angststörungen sind bei jungen Menschen um 80% häufiger als in der Gesamtbevölkerung. 55% der Schülerinnen und Schüler leiden an depressiven Symptomen, 16% haben sogar suizidale Gedanken. „Diese Zahlen sind besorgniserregend und untermauern den akuten Handlungsbedarf“, betont Christian. Lösungen müssen auf verschiedenen Ebenen ansetzen: „Es braucht jetzt dringend ausreichend Kassenplätze für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Psychiatrie und Psychotherapie, um die Versorgungslücken zu schließen. Außerdem muss es eine Ausweitung der psychosozialen Unterstützung an Schulen geben. Um junge Betroffene zu erreichen, geht es auch darum, Beratungsangebote auszuweiten und so niederschwellig wie möglich zu gestalten. Wir wollen einen Beitrag zur Entstigmatisierung leisten und aufzeigen, wie es jungen Menschen geht und was sie jetzt brauchen. Denn einem vollen Kopf helfen keine leeren Worte“, so Herzog. Im Rahmen der Kampagne wird ein Schwerpunkt auf Entstigmatisierung und Aufzeigen des dringenden Handlungsbedarfs gelegt. Die BJV stellt auf ihren Online-Kanälen sowie Postkarten und Plakaten zur Kampagne unterschiedliche Aspekte der „Krise im Kopf“ dar. Bei einer Mitmachaktion werden Stimmen und kreative Beiträge junger Betroffener gesammelt. Außerdem hat die BJV eine 10-Punkte-Charta erarbeitet, die an politische VertreterInnen überreicht wird. Den Anfang machte am 14. September ein Termin mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. BJV