Wohin in Wien

Nordrand A D CH 1999

Ausstellungen, Konzerte, Theater oder Film: Die Redaktion des Access Guide Magazins hat sich angeschaut, was im August in der Stadt los ist.

Kino wie noch nie. Das Open-Air-Kino im Augarten bietet noch bis 20. August erlesenen Filmgenuss. Am 6. August ist Adrian Goigingers Der Fuchs (2022) zu sehen: Als kleiner Bub wird der Bergbauernsohn Franz Streitberger von seinem Vater an einen Großbauern übergeben, um sich als Knecht zu verdingen. Kaum volljährig, meldet sich der introvertierte Fünfzehnjährige als Soldat beim Bundesheer und, bald unter Wehrmachtsbefehl, macht sich als Motorradkurier auf den Weg nach Frankreich. Er findet einen verwaisten Fuchswelpen, der ihn fortan durchs Kriegsgebiet begleitet. Der Film ist eine gefühlvolle Erzählung über Freundschaft, Verlust und Fürsorge, basierend auf der Lebensgeschichte von Goigingers Urgroßvater. Am 7. August steht Barbara Alberts Nordrand (1999) auf dem Programm: Jasmin und Tamara kennen sich seit ihrer Schulzeit, nun treffen sie sich in einer Abtreibungsklinik wieder. Die beiden freunden sich wieder miteinander an … Am 14. August ist Die Vermieterin von Sebastian Brauneis zu sehen, ein Film mit viel Charme und Schmäh. Und am 19. August lockt Asteroid City sicher zahlreiche Zuschauer:innen an. In seinem elften Spielfilm frönt Wes Anderson wieder seiner unverwechselbaren Vorliebe für detailversessene Arrangements, symmetrische Bildkompositionen und Pastellfarben, so weit das Auge reicht. Kino wie noch nie

Mellow Mood Afrika Tage Wien 2023

Mellow Mood auf den Afrika Tage Wien 2023

Mit den Öffis nach Afrika. Die Afrika Tage Wien sind eine lebendige Feier der afrikanischen Kultur in aller Einzigartigkeit und Vitalität. Die 19. Ausgabe des Festivals findet heuer von 11. bis 28. August 2023 wie gewohnt auf der Donauinsel statt. Neben einem aufregenden Musikprogramm bieten die Afrika Tage auch viele neue Attraktionen, darunter eine chillige Lounge auf dem Kairo-Platz, Drinks in der neuen Kilimanjaro-Bar und vieles mehr. Das Festival ist auch heuer wieder als ÖkoEvent organisiert. Neben der guten Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wurden in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Nachhaltigkeit auf den Afrika Tagen umgesetzt wie etwa Müll zu vermeiden oder nachhaltige Produkte aus ethischem und fairem Handel zu fördern. Das Ziel des Festivals ist es auf den Afrika Tagen ein echtes Urlaubsfeeling zu bieten, ohne in den Flieger steigen zu müssen. Afrika Tage Wien

Birgit Minichmayr

Birgit Minichmayr © Tomas Dashuber

Shakespeare-Sonette. Am 28. August entführt Birgit Minichmayr in die Welt der rätselhaft, schönen Liebeslyrik William Shakespeares. Die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme und ihr Gefühl für den Puls der Musik sind hinreißend und lassen – wie es Bert Noglik für die Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik schrieb – „die Melancholie des elisabethanischen Zeitalters als etwas ganz und gar Gegenwärtiges erleben.“ Nicht umsonst hat ihr Lehrer Klaus Maria Brandauer einmal gesagt: „Stimmband bei der Minichmayr möchte ich nicht sein.“ Rau, verführerisch, ja fast gefährlich kann sie klingen, alles gepaart mit einer Hingabe als Darstellerin, die einzigartig ist. Nicht von ungefähr werden in den Rezensionen Vergleiche mit der Stimme von Tom Waits gezogen. Begleitet wird Minichmayr von den Musikern Mulo Francel (diverse Klarinetten und Saxophone), Bernd Lhotzky (Klavier), Lukas Häfner (Gitarre), Oliver Mewes (Schlagzeug) und Sven Faller (Kontrabass). Theater im Park

yoshitomo nara miss margaret

Yoshitomo Nara Miss Margaret, 2016
 © Yoshitomo Nara

All My Little Words. Yoshitomo Nara (*1959) zählt weltweit zu den bekanntesten Künstlern seiner Generation. Ab den 1990er-Jahren erlangt er mit seinen „Angry Girls“, stark stilisierten Mädchendarstellungen mit grimmigem Blick, Vampirzähnen oder Messer in der Hand, internationale Aufmerksamkeit. Die Figuren mit Kindchenschema, die an die Ästhetik von Comics und Cartoons erinnern, reichen von der frechen Göre bis zu lieblich wirkenden Charakteren. Hinter den auf den ersten Blick naiv oder vielleicht sogar niedlich erscheinenden Wesen versteckt sich eine Punk-Attitüde. Nicht in einem zerstörerischen, aber in einem kritischen Sinn, in einer Weise, die hinterfragt, aufbegehrt und sich nichts gefallen lässt. Es sind starke kleine Persönlichkeiten, die sich der Erwachsenenwelt und irgendwo auch ihrem eigenen Erwachsenwerden widersetzen, die in einer Ehrlichkeit und Unverfälschtheit, wie sie nur Kindern eigen ist, ihre Meinung und ihre Gefühle offenbaren und denen zugestanden wird, eben diese zu haben. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Naras facettenreichem zeichnerischem Œuvre, das sich über einen Zeitraum von rund 40 Jahren erstreckt und in einer vom Künstler selbst zusammengestellten Hängung gezeigt wird. Die Ausstellung reicht von frühen experimentellen Arbeiten auf Papier über einige Gemälde und Skulpturen bis hin zu einer raumgreifenden Installation. Zu sehen bis 1. November in der Albertina Modern.